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Makro in the City - Makrofotografie mal ganz anders

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Ich denke, jeder von Euch hat schon mal ein Makro fotografiert. Die Makrofotografie wird normalerweise mit Natur und Blumen assoziiert. Ferner hat die Makrofotografie eher einen schlechten Ruf, weil es als Anfängerding angesehen wird. Ich mag Blumenmakros auch nicht, weil man einfach schon zu viele davon gesehen hat.

Es ist auch sehr schwierig, ein gutes Blumenmakro zu machen, weil es schon sehr viele gute solcher Bilder gibt. Als ich wieder mal genug von der Streetfotografie hatte, dachte ich mir: Warum gehst Du nicht mal mit einer Makrolinse auf die Straße?

Schließlich bietet die Straße ja auch für andere Bereiche der Fotografie einiges an. Und da die Straße mein Studio ist und ich keine Blümchen mag, gab es auch keine Alternative.

Makrofotografie mal anders

Ich fuhr in die Stadt, lief die gleiche Strecke ab wie sonst, fokussierte mich aber auf etwas ganz anderes. Mein Blick war diesmal nicht auf die Menschen gerichtet, sondern meine Augen suchten nach Strukturen, welche sehr klein waren. Mir fiel sofort auf, dass ich mich komplett von allen Menschen abwendete und nur noch meinen neuen „Auftrag“ im Fokus hatte.

Das war auch der Sinn und Zweck der Übung. Mich von meiner normalen Art der Fotografie abzulenken, etwas Neues, etwas anderes auszuprobieren.

Das ist mir mit dieser Aufgabe gelungen. Und das Beste war, es hat mir unglaublichen Spaß gemacht. Ich kroch auf dem Boden, ignorierte die Menschen, die mich komisch anschauten und sah nur noch meine schwarzweißen Miniaturstrukturen in Bodennähe.

Makromotive in der Streetfotografie

Das Schöne an der Fotografie ist, dass man nicht weit reisen muss, um Spaß zu haben. Schön finde ich auch, dass sie, abgesehen von der Ausrüstung, bei der Ausführung nichts mehr kostet. Bei der Makrofotografie auf der Straße nimmt man Dinge auf, die zwar vorhanden aber so winzig sind, dass sie meistens keiner wahrnimmt.

Und genau hier liegt die Faszination dieser Art der Fotografie. Man läuft mit ganz anderen Augen durch die Straßen seiner Stadt und sieht Dinge, die man vorher noch nie wahrgenommen hat. Man kann seine Stadt in Bildern darstellen, wie sie noch niemand gesehen hat. Ihr findet Euch plötzlich kniend vor Kühlergrills oder Gullideckeln wieder.

Ist Euch schon mal aufgefallen, dass ein Gullideckel von Nahem aussieht wie eine Tafel Schokolade? So ist es jedenfalls bei uns in der Schweiz.

Makros in der Stadt

Technisch gesehen gehe ich sehr pragmatisch an das Thema ran. Ich nutzte meine Olympus OM-D und das 60mm Makro Objektiv von Olympus. Ich stelle die Kamera auf A, um die Blende auf f/2.8 einzustellen. Ich lasse diese Einstellungen während der ganzen Tour so, weil ich den gleichen Look für alle Bilder erreichen möchte.

Das ist eigentlich schon alles, was es zur Technik zu sagen gibt. Der Rest ist Bildgestaltung. Ich habe mich vorher auf das quadratische Bildformat festgelegt.Dieses kann ich bereits in der Kamera einstellen, damit ich das endgültige Bild umgehend sehe. Auch stelle ich den Bildschirm auf Schwarzweiß ein, damit ich so nahe wie möglich am Endresultat bin. Ich fotografiere aber immer in RAW, so dass ich das volle Bild in ganzer Größe auch in Farbe habe.

Makrofotografie in der City

Ich arbeite mit dem einzelnen Autofokuspunkt, welchen ich manuell platziere. Dabei versuche ich,  ihn nie in der Mitte zu positionieren. Ist das Hauptmotiv und der Fokus in der Mitte, wirkt das Foto meistens langweilig oder unharmonisch gestaltet. Versucht also immer, den Fokus auf ein Drittel zu setzen. Ich habe mir vorgenommen, das zu fotografierende Motiv jeweils bildfüllend (ohne es am Rechner zu beschneiden) darzustellen.

Also muss ich in jedem Fall nahe genug rangehen. Auf ein Stativ verzichte ich bewusst, weil es in der Stadt viel zu aufwändig ist und ich keine Lust habe, an jeder Straßenecke dieses auf und abzubauen. Ich gehe jeweils bei Tageslicht raus und wenn ich mit einer Blende von f/2.8 fotografiere, habe ich genügend Licht, um ein scharfes Bild zu bekommen.

Meine Kamera besitzt auch einen Bildstabilisator, welcher sehr nützlich ist. Ich nutze auch die Serienbildfunktion meiner Kamera und mache jeweils mehr als ein Bild. So schaffe ich es meistens, ein korrekt belichtetes und scharfes Bild zu erstellen. Wer aber auf Nummer sicher gehen will, kann auch ein Stativ mitnehmen.

Makrofotografie in der City

Ich bin da vielmehr minimalistisch unterwegs und habe nur meine Kamera dabei. Ich gehe mit meiner Kamera in der Stadt spazieren und mache von den Dingen ein Foto, die mich ansprechen. Fotografie ist ein Lebensgefühl und keine Materialschlacht. Wenn ich mit Rucksack und Stativ beladen spazieren gehen muss, fühle ich mich kreativ nicht frei.

Wenn ich immer schauen muss, wo jetzt mein Rucksack steht, damit er nicht geklaut wird, kann ich mich nicht aufs Hauptmotiv konzentrieren. Deshalb entscheide ich mich, bevor ich rausgehe, was ich fotografieren will und wie lange ich unterwegs sein werde. So kann ich das einpacken, was ich benötige und bin so schlank unterwegs.

Das Wesentliche bei diesem Projekt ist das Auge und die gestalterische Kreativität, diese könnt Ihr nicht mit einer Kamera oder einer Linse erreichen. Geht also raus und beobachtet viel.

Makrofotografie in der City

Um bei einem solchen Projekt zu wissen, was ich wie festhalten muss, mache ich mir möglichst viele Vorgaben. Nur so passen die Bilder am Schluss zu einer Serie zusammen und nur so sehe ich auch genau die geforderten Dinge. Ich lasse mich auch durch nichts ablenken, was nicht auf der Liste steht. Ich fokussiere mich genau auf das, was ich zu tun habe und Ihr werdet bemerken, dass Ihr so viel schneller und direkter zum Ziel kommt.

1 Kamera 1 Makro Objektiv Blende f/2.8 Schwarzweiß Quadratisches Bildformat Strukturen Nur Nahaufnahmen Serie aus 10 Bildern

Makromotive in der Stadt

Die verwendete Ausrüstung sowie Einstellungen:

Olympus OM-D E-M1, E-M10 Olympus 60mm f/2.8 A-Modus (Blende f/2.8) Integralmessung

Makrofotografie  - Streetfotografie

Makrofotografie  - Streetfotografie

 

Makrofotografie  - Streetfotografie

 

Makrofotografie  - Streetfotografie

Vielleicht probiert Ihr das ja einfach selbst einmal aus.

Alle hier gezeigten Fotos und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Weitere Filme zu Makrofotografie findet Ihr hier:

207-rankommen-teaser-g.jpg

209-unter-kaefern-teaser-g.jpg

makrofotografie-urmas-tartes-naturfotografie

makrofotografie-schaub-naturfotografie

Kreative Fotografie im Frühlingswald, Techniken und Objektive in der Makrofotografie

Und Filme zur Streetfotografie gibt's hier:

Streetfotografie Tutorial

Streetfotografie mit Teleobjektiv

FotoTV., Geschichte der Street Photography

Und noch etwas zur Bildgestaltung:

Goldener Schnitt, Goldenes Dreieck, Bildgestaltung

Bildgestaltung mit Punkten

 

 

 


Rundreise von Capture One in andere Programme

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Vor kurzem haben wir uns angeschaut, wie man aus Capture One Pro 8 Bilder im Photoshop-Format exportieren kann (hier nachzulesen), um sie reibungslos in Photoshop oder einem anderen Bildbearbeitungsprogramm weiterzuverarbeiten. Doch seit der Version 8.1 gibt es in Capture One noch eine weitere Möglichkeit, um direkt mit Photoshop und Co. zusammenzuarbeiten. 

Die Anbindung von Capture One Pro 8

Capture One Pro ist in der Version 8.1 weit mehr ist ein RAW-Konverter. Mit dem Programm sind fast alle Standardretuscheaufgaben problemlos durchführbar - aber eben nur fast alle. Möchte man beispielsweise Bildelemente verformen, den Himmel austauschen oder andere Spezialaufgaben ausführen, kommt man um die Nutzung anderer Programme nicht herum.

Dazu bietet Capture One neben der Exportfunktion zusätzlich auch den sehr bequemen Menüpunkt „Bearbeiten mit…“ an.

Das Model in unserem Bild ist Miss Diversity in einem Kleid von "Verderben des Himmels".

Bearbeitung in Capture One

Anbindung externer Programme an Capture One Pro 8

Im normalen Workflow nehmt Ihr zunächst alle typischen Bildeinstellungen in Capture One Pro 8 vor. Die Entwicklungsdaten werden von Capture One automatisch zusammen mit dem Bild gespeichert. In unserem Beispiel habe ich neben den Einstellungen für Belichtung, Kontrast, Tonwertkurve, Klarheit und Co. auch noch zusätzliche Ebenen eingefügt, um einzelne Bildbereiche gezielt zu bearbeiten.

Übergabe an Photoshop

Übergabe von Capture One an Photoshop

Wenn die Bearbeitung in Capture One abgeschlossen ist, könnt Ihr über den Menüpunkt Datei den Befehl Bearbeiten mit.. aufrufen. Hier öffnet sich dann ein weiteres Fenster, in dem Ihr einige Angabe einstellen könnt.

Bilddaten festlegen

Capture One und externe Programme

Unter Format im Reiter Basisdaten könnt Ihr auswählen, ob Ihr ein TIFF oder ein JPEG übergeben möchtet. Sinnvoll ist hier aufgrund der höheren Bildqualität und der Möglichkeit, in Photoshop mit Ebenen zu arbeiten, die Einstellung TIFF. 

Außerdem könnt Ihr festlegen, ob das Bild mit 8 Bit oder 16 Bit angelegt wird und ob die TIFF-Datei ZIP-komprimiert oder unkomprimiert genutzt werden soll. Die Auflösung könnt Ihr auf dem voreingestellten Wert belassen oder selbst eine neue Auflösung festlegen. Bei Bedarf lässt sich auch über Skalierung eine neue Bildgröße vorgeben.

Achtet darauf, dass die Vorgabe durch einen kleinen Haken markiert ist und richtet in den Registern darunter Eure Ausgabe ein. In den Basisdaten wählt Ihr als Format PSD aus und legt die Bittiefe und das Farbprofil fest. Ich habe hier für eine bestmögliche Qualität 16 Bit ausgewählt und als ICC-Profil für die Farbe ProPhotoRGB. Als Auflösung habe ich 300 Pixel pro Zoll voreingestellt.

Im Reiter Anpassungen könnt Ihr vorgeben, ob die in Capture One eingestellte Schärfung und der gewählte Ausschnitt ignoriert werden sollen.

Programm auswählen

Übergabe von Dateien aus Capture One an Photoshop und Co.

Der wichtigste Schritt folgt nun noch im Reiter Basisdaten. Hier findet Ihr ganz unten das Feld Öffnen mit. Wenn Ihr hier klickt, öffnet sich eine Auswahl der verfügbaren Programme. Hier könnt Ihr zur weiteren Bearbeitung beispielsweise Photoshop auswählen oder ein anderes Programm, wie etwa die Perfect Photo Suite.

Mit einem Klick auf Variante bearbeiten legt Ihr jetzt in Capture One automatisch eine Kopie des Fotos als so genannte Variante an.

In Photoshop bearbeiten

In Photoshop bearbeiten

Die Variante wird automatisch in Photoshop (oder einem anderen voreingestellten Bildbearbeitungsprogramm) geöffnet und kann hier weiterverarbeitet werden. In Photoshop kann das Bild ganz normal, auch mit Ebenen, bearbeitet werden und wird beim Speichern automatisch zurück an Capture One übergeben.

Zurück in Capture One

Zurück in Capture One

Im Dateiverzeichnis von Capture One taucht die jetzt bearbeitete TIFF-Datei als Variante neben dem ursprünglichen RAW-Bild auf. Diese Variante kann nun auch erneut mit Capture One bearbeitet werden.

Das war mein heutiger Tipp für Euch, ich hoffe, er hilft Euch weiter.

Bis bald, Euer Torsten.

 

Alle hier gezeigten Texte und Fotos unterliegen dem Urheberrecht.

Wenn Ihr mit Capture One arbeitet oder arbeiten wollt, schaut Euch doch auch diese Filme an:

Capture One & Lightroom

Capture One Kataloge

capture one

Capture One Tutorial von Elmar Weiss

Capture One

 

 

 

 

12. MUNDOlogia-Festival: Die Welt mit anderen Augen sehen

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Für abenteuerlustige und reisefreudige Fotografen und Globetrotter lohnt sich vom 06.-08. Februar 2015 der Weg zum 12. MUNDOlogia Festival nach Freiburg im Breisgau.

Unter dem Motto „Die Welt mit anderen Augen sehen“ entführen spektakuläre Multivisions-Live-Shows bekannter Fotografen, Journalisten und Extremsportler die Zuschauer in ferne Länder und präsentieren außergewöhnliche Abenteuer.

MUNDOlogia Festival Freiburg - 6.-8.2.2015

Neben beeindruckenden Leinwanderlebnissen bietet Europas größtes Reportage-Festival den Besuchern Fotoausstellungen, Seminare und Workshops sowie eine begleitende Reise- und Fotomesse, auf der FotoTV. übrigens auch mit einem Stand vertreten ist.

Carsten Peter, Gewinner des Emmy und World Press Awards, eröffnet das Festival für Fotografie, Abenteuer & Reisen mit seiner Show „Erde Extrem“, in der er seltene Einblicke in gewaltige Naturschauspiele gibt. Zu Gast ist auch der beliebte Fernsehreporter Willi Weitzel („Willi wills wissen“) und nimmt Jung und Alt mit auf seine Reiseabenteuer. Das Vortrags-Programm des 12. MUNDOlogia-Festivals

6. bis 8. Februar 2015 im Konzerthaus Freiburg

Freitag, 6.2.2015 20 Uhr Carsten Peter MUNDOlogia-Eröffnung: Erde extrem Samstag, 7.2.2015 11 Uhr Gregor Sieböck: Weltenwanderer   12 Uhr Gereon Roemer: Schottland   14 Uhr Mario Goldstein: 5 Jahre - 5 Meere   16 Uhr Maria Blumencron: Tibet  Maria Blumencron

Foto: Maria Blumencron

17.30 & 20.15 Uhr Holger Heuber: Berglegenden

 

 Holger Heuber

Foto: Holger Heuber

20 Uhr Dirk Rohrbach: USA Highway Junkie  Dirk Rohrbach

Foto: Dirk Rohrbach

Sonntag, 8.2.2015 11 & 14 Uhr Harms & Jäkel: Arabien   11.30 Uhr Martin Engelmann: Kambodscha  Martin Engelmann

Foto: Martin Engelmann

15 Uhr Willi Weitzel: Willis wilde Wege   17.30 Uhr Dieter Schonlau: Regenwälder

 Dieter Schonlau Foto: Dieter Schonlau

19 Uhr Josef Niedermeier: Namibia

 Josef Niedermeier

Foto: Josef Niedermeier

20.15 Uhr Christoph Bangert: Der Fotojournalist

 Christoph Bangert

Foto: Christoph Bangert

Special Vorträge 2015:

Die MUNDOlogia präsentiert neben dem Hauptprogramm weitere exklusive Vorträge:

Samstag, 7.2.2015: 18 & 20.15 Uhr Heinrich Geuther: GUINEA, LIBERIA & SIERRA LEONE                          Sonntag, 8.2.2015: 13.30 Uhr Dr. Roland Weis: ENERGIEWENDE REICHT NICHT. Wir brauchen eine neue Energiekultur Fotoausstellungen Carsten Peter: ERDE EXTREM: So haben Sie die Welt noch nie gesehen!   Tobias Hauser: KUBA: Zwischen Traum und Wirklichkeit   Rolf Frei: HIMBA und SAN: Die letzten indigenen Völker Namibias Workshop-Programm

Das ausführliche Workshop – und Seminarprogramm findet Ihr hier: http://www.mundologia.de/seminare_und_workshops/

Veranstaltungsort:

Konzerthaus Freiburg, Konrad-Adenauer-Platz 1, 79098 Freiburg gegenüber Hauptbahnhof Freiburg, direkt am Zugang zur Fußgängerzone

Tickets und weitere Informationen:

www.mundologia.de

Wenn Ihr Euch für Abenteuer, Natur und ferne Länder interessiert, schaut Euch doch auch diese Filme an:

Abenteuer Ozean David Hettich
Abenteuer Ozean - von David Hettich,  einem der Organisatoren des MUNDOlogia Festivals

National Geographic Wildlife-Fotografie, Fotografen der Polarregion

Florian Schulz Freedom to Roam: B2B

Michael-Martin-landschaftsfotografie

Naturfotografie in der Polarregion - Reportagefotografie Arktis und Antarktis

naturfotografie wildtierfotografie

Nick Brandt, Naturfotografie, Tierfotografie

Nick Brandt, Naturfotografie, Tierfotografie

 

 

 

 

Blitz-Arrays im Eigenbau

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Mehrfachblitzschiene

Da wirklich potente Systemblitzgeräte immer noch eine Seltenheit sind, greifen viele Fotografen auf Lösungen aus mehreren Einzelblitzen zurück. In der Regel werden diese jeweils separat auf Stativen positioniert und über mehrere Funkempfänger ausgelöst. Soweit so gut. Für Shootings, bei denen sich das Motiv nicht groß verändert, ist das eine praktikable Lösung. Manchmal ist es aber notwendig, dass der Fotograf gemeinsam mit dem Licht dem Motiv folgt. Jetzt jedes mal das Licht umbauen, ist mehr als nervig.

Mit einfachen Mitteln lassen sich aber auch mehrere Systemblitzgeräte an der Kamera befestigen.

Material und Werkzeug

Fangen wir mit einer einfachen Halterung für mehrere Blitzgeräte an. Basis ist eine Aluminiumstange von ca. 32 cm Länge, 3 cm Breite und einer Stärke von 5 mm. Passende Stangen erhält man problemlos im nächsten Baumarkt, die notwendigen Rändelschrauben mit ¼ Zoll Gewinde und passende Blitzschuhe im Fachhandel für Fotozubehör.

Material für den Eigenbau

Es ist sinnvoll, vor dem Zusägen der Aluschiene Kamera und Blitzgeräte probeweise nebeneinander zu legen, um sicherzustellen, dass noch genügend Platz für die Hand ist, die die Kamera hält.

Als Werkzeug kommen eine Bohrmaschine mit 6 mm Metallbohrer, eine Eisensäge, eine Metallfeile und etwas Schleifpapier (um die Sägekanten zu entgraten) zum Einsatz.

Ein Streifen Moosgummi, mit Sekundenkleber auf die Aluschiene geklebt, schützt die Kamera und sorgt zusätzlich dafür, dass sich die Halterung nicht verdreht.

Schlussendlich muss nur noch alles zusammengeschraubt und an der Kamera befestigt werden. Durch das Verschwenken der Reflektoren am Blitzgerät lassen sich auch direkte und indirekte Beleuchtung kombinieren. Auch Farbakzente lassen sich setzen, indem man einen Blitz mit einer Farbfolie ausstattet, während die übrigen eine neutrale Lichtfarbe liefern.

Auslösung

Da es hauptsächlich um ein Mehr an Lichtleistung geht, ist es nicht unbedingt notwendig, dass alle verwendeten Blitzgeräte TTL-fähig sind. Einfache Geräte mit integriertem bzw. separatem Servoauslöser blitzen einfach mit, wenn das Hauptblitzgerät ausgelöst wird. Eine Alternative ist aber auch die Auslösung per Kabel und einem passenden Verteiler.

Auslöser

Selbstverständlich lassen sich diese Arrays auch losgelöst von der Kamera verwenden, etwa um in Kombination mit einer Schirmsoftbox weiches Licht zu erhalten.

Blitzschiene mit Schirmbox kombiniert

Leitzahl berechnen

Die Gesamtleistung der verwendeten Blitzgeräte lässt sich nun wie folgt berechnen: Wurzel aus (Leitzahl 12 + Leitzahl 22 + Leitzahl 32). Das bedeutet: beim Einsatz von drei Blitzgeräten mit Leitzahl 30 wird nach der Formel eine gemeinsame Leuchtstärke von Leitzahl 52. Bei dem weiter unten zu sehenden Array aus sieben Nikon SB 25/26 ergibt das eine Leitzahl von 79, damit lässt sich schon gegen helles Sonnenlicht anblitzen.

Mehr Stabilität durch ringförmige Anordnung

Eine Platzierung der Blitzgeräte neben der Kamera mit Hilfe der oben beschriebenen Aluschiene ist zwar einfach, beschränkt aber die Anzahl der Blitzgeräte auf drei, da weitere Blitzgeräte zu weit außen liegen würden. Eine deutlich kompaktere und weniger kippanfällige Lösung ist das ringförmige Anordnen der Blitzgeräte um das Objektiv.

 

Blitzring Flash2Softbox

3-fach- Blitz

Für die hier gezeigte Lösung habe ich einen flash2softbox-Adapter passend modifiziert, man kann sich jedoch auch ein Stück Aluminiumrohr beim örtlichen Metallbauer besorgen und einen passenden Metallwinkel anschweißen lassen.

Zugegeben, bei der Verwendung von sieben Blitzgeräten wie im Bild unten ist es sinnvoller, das Array auf ein Stativ zu setzen und durch den Ring zu fotografieren, da eine solche Konstruktion ein Gesamtgewicht von etwa 3,5 kg  haben würde. Ein Ring aus sieben kleinen Zusatzblitzgeräten ist aber durchaus noch „tragbar“ und liefert bei Portrait- oder Makroaufnahmen fast die Charakteristik eines Ringblitzgerätes aber deutlich mehr Lichtpower.

Multiflashring

Blitzring

 

Viel Spaß beim Nachbauen wünscht Euch Cyrill.

Alle hier gezeigten Texte und Fotos unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Weitere Selbstbaulösungen für Fotoequipment findet Ihr übrigens auch hier:

12_Hohlkehle_Teaser.jpg

Pinholefotografie, Lochkamera, Zwischenringe, Balgengerät

Pinhole-Fotografie, Lochkamera, Bildideen, Naturfotografie

233-aufheller-teaser-g.jpg

Bodenstativ, Selbstbau

Galgenstativ, Eigenbau

396-teaser-gr.jpg

399-licht-richten-teaser-G.jpg

 

Eine kleine Umfrage zu FotoTV.

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Im Mai letzten Jahres haben wir FotoTV. einen neuen Anstrich verpasst. Jetzt würden wir gerne in einer kleinen Umfrage von Euch wissen, wir Ihr mit der neuen Seite zurecht kommt und wie sie Euch gefällt. Auch die Meinung der Neueinsteiger, die unsere alte Seite gar nicht mehr kennengelernt haben, ist interessant für uns.

Wir lassen uns nicht lumpen und belohnen Eure Teilnahme. Unter allen, die an der Umfrage teilnehmen, verlosen wir 3 DVD's "Einführung in die Objektfotografie" von Eberhard Schuy.

Die Gewinner werden Anfang März von uns benachrichtigt.

Hier gehts zur Umfrage

Superresolution - How to shoot the moon

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Tolle Fotos vom Mond, auf welchen man bereits die Kraterlandschaft erkennt, reizen schnell, solche Aufnahmen auch einmal zu versuchen. Tatsächlich ist es mit moderner Technik gar nicht mal so schwer, detailreiche Aufnahmen vom Mond zu machen.

Man braucht eigentlich nur eine Digitalkamera (am besten eine Systemkamera, bzw. eine SLR), ein Stativ und eine möglichst lange Telelinse. Lange Telelinsen werden schnell beliebig teuer, aber die weißen Stars der Szene mit dem roten Ring sind hier nicht erforderlich, denn auch ein Superzoom (ein so geschimpftes „Suppenzoom“) von Sigma oder Tamron ist bereits ausreichend lang und ausreichend scharf. Die typischen 270 mm Brennweite am langen Ende werden dann an einer Crop-Kamera zu gefühlten 430 mm, und das reicht bereits aus.

Ansonsten ist es ratsam, die Kamera aufs Stativ zu stellen, per eingezoomtem Liveview zu fokussieren und einen Kabelfernauslöser zu verwenden. Bei fast allen Kameras klappt dann bei der Aufnahme der Spiegel nicht mehr herunter. Ein Umschalten auf Spiegelvorauslösung ist daher gar nicht mehr erforderlich.

Den Mond fotografieren

So schauen dann die ersten Ergebnisse aus. Der Mond ist trotz 270 mm am APS-C-Format nur klein zu sehen, aber das lässt sich ändern!

Daten zur Aufnahme: Canon EOS 500D mit Tamron 18–270 mm f/3.5–6.3 auf f/11 und auf 270 mm. ISO 100, 1/40 Sekunde, Raw-Format, Stativ und manueller Fokus auf der Basis des Liveview-Bildes.

Die ersten Ergebnisse werden Euch vielleicht etwas enttäuschen, weil der Mond auf dem Foto trotz der langen Brennweite so klein und verloren wirkt (er ist 520 x 520 Pixel groß), aber das lässt sich lösen.

Der Trick heißt Superresolution!

Es gilt: Wenn man mehrere Bilder in kleiner Auflösung aufnimmt, die ganz leicht voneinander abweichen, so kann man hieraus eine Aufnahme mit höherer Auflösung berechnen. Ihr müsst entsprechend nur mehrere Aufnahmen vom Mond machen und diese kombinieren. Das Verfahren ist mit PhotoAcute mittlerweile auch als kommerzielles Programm erhältlich. Unter uns: Kaufen müsst Ihr nichts. Uns reicht hier die Demo, weil die Auflösung trotz Superresolution sowieso so klein bleiben wird, dass wir mit Screenshots von PhotoAcute auskommen. :-)

Superresolution mit Photo Acute

 

High Resolution statt Low Resolution

Das Programm PhotoAcute ermöglicht dank Superresolution, aus mehreren Low Resolution-Aufnahmen eine High Resolution-Aufnahme zu berechnen.

High Resolution Bild

Das Ergebnis der Mühe: Der Mond ist nun nahezu doppelt so hoch aufgelöst.

Nun ist das Bild zwar scharf und detailreich, aber auch noch reichlich langweilig. Daher habe ich mich entschlossen, noch ein paar Wolken und ein Flugzeug zu ergänzen. Die Wolken entstammen meinem Archiv, und für das Flugzeug reicht das Handyfoto einer kleine Bleistiftskizze. Die Montage ist nicht schwierig: Die Wolken muss man nur zurechtschneiden, entsättigen und dann eine geeignete Füllmethode aussuchen. Bei mir hat die Füllmethode „Hartes Licht“ am besten funktioniert.

Wolken für das Composing

Ein Bild mit Wolken und eine Handskizze einer kleinen Cessna bilden die Ausgangsfotos für die überschaubare Montage.

Flugzeugskizze für das Composing

Der Flieger wird mit dem Pfadwerkzeug freigestellt und die entstehende Auswahl mit dem Eimerchen schwarz gefüllt. Dann wird der schwarze Flieger mit der Füllmethode „Dunklere Farbe“ in das Mondbild eingefügt. Voilà, fertig ist der Nightflyer vor dem Mond!

Nightflyer in Superresolution

Abbildung 8: „The Nightflyer“ – solche Bilder sind mit ein paar Kniffen auch mit preiswerter Ausrüstung möglich!

Das braucht Ihr dafür: Kamera mit langem Tele-Objektiv: Beispiel: DX-Kamera + Superzoom 18–270 mm Kamerastativ Halb- oder Dreiviertel-Mond und einen wolkenfreien Himmel Optional: Eine Testversion von SuperAcute; Wolken und Silhouetten für die Montage

Alle hier gezeigten Texte und Objekte unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Falls Ihr noch nicht wisst, wie man Objekte mit Photoshop freistellen kann, schaut Euch doch mal diese Filme an:

Freistellen, Werkzeuge, Zauberstab

Schnellauswahlwerkzeug, Zauberstabwerkzeug

Freistellen mit Zeichenstift

Und mehr über den Umgang mit Ebenen erfahrt Ihr hier

Ebenen in Photoshop

Fotomontage mit Ebenen

Eine andere Technik, Bilder aus mehreren Aufnahmen zusammenzusetzen, ist übrigens das Focus Stacking, das vor allem in der Makrofotografie zum Einsatz kommt:

Stacked Imaging Makroaufnahmen

 

 

 

 

 

Outdoor-Aktshootings Teil 4: Bild komponieren und Licht bändigen

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Wie schon angekündigt, behandelt Teil 4 meiner kleinen Schwarzweiß-Outdoor-Akt-Serie die genutzten Aufnahmetechniken, erläutert den Einsatz verschiedener Bildebenen und versucht, das Licht zu bändigen.

Ich bin mir sicher, dass mancher profilierte Kollege die Hände über dem Kopf zusammenschlagen wird, wenn er liest, wie die eine oder andere Aufnahme entstanden ist.

Das zeigt aber auch, dass Fotografie auch „ein Gefühl aus dem Bauch heraus“ sein kann und auch einmal unkonventionell sein darf. Sicherlich hätte ich manche Situation auch technisch anders meistern können. Kein Zweifel.  :-)

Bildgestaltung in der Outdoor Aktfotografie Licht bändigen und erzeugen 

Fehlt mir ausreichend natürliches Licht an der Location oder möchte ich bestimmte Bildinhalte mit Licht oder Schatten akzentuieren, arbeite ich ausschließlich mit Reflektoren und Diffusoren. Ich nutze keinerlei künstliches Hilfslicht, also weder Blitze, noch Dauerlicht. 

Je nach meiner Vorstellung der Lichtwirkung kann ich dabei mit der entsprechenden Bespannung den gewünschten Effekt erzielen, die sich auch auf Schwarzweißbildern auswirkt. Zu greller Sonnenschein erzeugt harte Schatten, die sich mit Reflektoren kaum bändigen lassen. Dazu müsste ich dann einen Sun-Swater einsetzen, also einen Diffusor, der das Licht je nach Dichte der lichtdurchlässigen Bespannung um -x Blenden softet und reduziert und den Licht/Schatten-Kontrast ausgleicht. 

Das funktioniert ohne großes Team aber nur für Portraits oder Nahaufnahmen. Für meine doch recht raumgreifende Art der Fotografie gilt daher: "Je weniger Licht, desto besser". An einem trüben Tag habe ich kaum mit Schattenwurf am Model zu kämpfen und ebenso weniger mit zu kontrastreichen Strukturen in der Umgebung.

Um aber trotzdem nicht in einheitlichem Grau abzusaufen, setze ich meist einen weiß oder gold bespannten Reflektor ein, der sich in der Regel gut hinter einem Baum, Felsen odgl. verstecken lässt, oder auf einem Stativ montiert das Licht dorthin bringt, wo ich es haben möchte. Meist genügt nur wenig Licht, um damit die gewünschten Akzente setzen zu können. 

Silber hat am Tag eine neutrale Lichtwirkung, am Abend kühlt sie allzu warmes Licht ab. Gold macht die Haut weicher, ähnlich einem Licht bei Sonnenuntergang. Weiß eignet sich bei heller Umgebung für dezentes, softes Aufhellen, während die metallischen Töne das Sonnenlicht enorm verstärken.

Hier braucht es Erfahrung und immer wieder auch Ausprobieren, bis die passende Lichtmenge zwischen "zu viel" und "zu wenig" gefunden ist. Schwarz modelliert (betont) die Schatten und Konturen auf meinem Motiv. Die Farbtemperaturen haben bei Farbbildern natürlich einen deutlich gravierenderen Effekt als in der Schwarzweiß-Fotografie.

Bild komponieren

Dem Motiv Raum geben

Ich habe für dieses Tutorial einige Bilder herausgesucht, die ein paar wichtige Regeln verdeutlichen sollen. Meist ist das einfacher als man denkt, zumal es bei diesen Bildern arrangierte Szenen sind. Ihr könnt also lange genug am Bild feilen, bis alles passt. Schaut mehrmals durch den Sucher. Schwenkt die Kamera. Ändert die Brennweite. Geht ein paar Schritte nach links und rechts, vielleicht ergibt sich eine bessere Perspektive.

Habt Ihr einmal die Grundregeln intus, achtet Ihr auch bei ungestellten oder bewegten Motiven automatisch auf Spannung und Tiefe erzeugende Ebenen und Bildeinteilungen, nutzt Vordergrundelemente, Führungslinien und Unschärfe und vermeidet Ablenkungen.

Besonders in der Schwarzweißfotografie sind auch kontrastreiche Muster, Strukturen und Formen wichtig. Da ich 50:50 People- und Landschaftsfotograf bin, fließen bei mir beide Arten der Fotografie übergangslos ineinander.

Eines gleich vorweg, mitunter macht es auch Spaß die folgend beschriebenen „goldenen Regeln“ bewusst zu brechen. Wie gesagt, die Entscheidung, wie ich ein Bild anordne, darf auch ein Bauchgefühl sein. Letztlich sind Bilder immer auch Geschmacksache, so perfekt sie auch technisch und gestalterisch sein mögen.

Am Ende entscheidet der Besucher einer Ausstellung oder der Betrachter von Onlinegalerien ganz alleine, ob ihm ein Bild gefällt oder nicht.

Die wichtigen Regeln (oder besser Methoden) zur Einteilung und Komposition eines Bildes in der Landschaftsfotografie lassen sich auch fast 1:1 für Outdoor-Aktbilder verwenden: Bildmittelpunkt, Drittel-Regel, Schärfenebenen, Blickführungslinien, (leeren) Raum nutzen.

Bildmittelpunkt und Drittel-Regel

Jedes Bild braucht eine Aussage, einen zentralen Fixpunkt für die Augen, etwas, das die Aufmerksamkeit lenkt und dem Bild eine Aussage verleiht, ohne es zu sehr zu dominieren. Es ist also immer ein Abwägen zwischen zu weit weg und zu nah dran.

Einfaches Beispiel ist ein Bild einer alleine stehenden Almhütte inmitten grandioser Bergwelt. Ziehe ich das Bild zu weit auf, verschwindet die Hütte. Gehe ich zu nah ran und gebe der Hütte zu viel Platz, verliert das Bild an Aussage. Vermeidet zudem mittige Bildaufbauten. Bilder, deren Motiv genau in der Mitte sitzt, wirken langweilig. Setzt die Hütte (bzw. das Model) ins linke oder rechte Bilddrittel, bzw. ins untere oder obere Bilddrittel. 

Dank der Raster in neuen DSLR-Kameras ist die Platzierung leicht möglich. Wo das Motiv sitzt, ist auch abhängig von Sekundärmotiven (Bäumen, anderen Hütten, etc.) Also nicht stur der Regel folgen, sondern sie weise anwenden. 

Outdoor Aktshootings

Der Bildmittelpunkt sitzt im linken Drittel und ist durch das Setzen einer selektiven Schärfe betont. Der Baum führt zudem den Blick zum Motiv. Zwei Drittel des Bildes haben dagegen weder eine eigene Aussage, noch störende Elemente oder harte Übergänge. Das betont das Motiv zusätzlich.

Schärfeebenen

In der Landschaftsfotografie wird meist versucht, die Schärfe über das ganze Bild zu verteilen, was durch kleine Blenden(-öffnungen) und die entsprechend längeren Belichtungszeiten und der Nutzung eines Stativs gut gelingt (... nicht verwirren lassen: Je größer die Blendenzahl ist, desto kleiner ist die Blendenöffnung, desto länger ist die Belichtungszeit, desto weiter ist die Schärfentiefe).

Mit Models ist das weniger gut möglich, es sei denn, die Pose ist absolut statisch. Es macht dann also Sinn, die Schärfe eng auf das Model zu setzen und Vordergrund und/oder Hintergrund in Unschärfe zu legen, also mit selektiver Schärfe durch eine offeneren Blende (also kleineren Blendenzahlen) zu arbeiten.

Mit der Schärfentiefe kann ich wunderbar meinen Betrachter auf mein Motiv lenken und Bildaussagen verstärken, indem ich mein Model vom Hintergrund abhebe oder es mit diesem verschmelzen lasse. Beim Arbeiten mit Unschärfen arbeite ich gerne mit einem großen Teleobjektiv, weil ich dort selbst bei hohen Blendenzahlen kaum Schärfentiefe habe.

  Schärfeebenen in der Aktfotografie

Die Schärfe sitzt selektiv auf dem Model (f 3,5) und betont es entsprechend, ohne dem Hintergrund zu sehr die Dramatik zu nehmen.

Bildführungslinien

dienen dazu, den Blick des Betrachters im Bild zu lenken und/oder dem Bild eine Dreidimensionalität zu geben. Mit gut genutzten Bildführungslinien kann ich Tiefe und Raum in einem Bild erzeugen. Straßen oder Flüsse eignen sich in der Landschaftsfotografie optimal dazu.

In der Modelfotografie sollte ich „kleinere“ Elemente als Linien benutzen, etwa einen kleinen Pfad, Geländer, Furchen eines Ackers, liegende Baumstämme oder die geschwungene Mittellinie einer Straße etc. ... Macht Euch beim nächsten Spaziergang doch mal auf die Suche nach Bildführungslinien. Ihr werdet staunen, wie viele zu finden sind.

Bildführungslinien in der Aktfotografie

Bildführungslinien in der Aktfotografie

Bildführungslinien in der Aktfotografie

Drei Beispiele für Bildführungslinien. Das letzte Bild zeigt gut, dass es auch einmal Sinn macht, eine oder mehrere Regeln zu brechen.  

Dem Motiv Raum geben

Je voller ein Bild ist, desto schwieriger ist es, darin mit den Augen Halt zu finden. Meist sind Betrachter beim Anblick solcher Bilder von der Informationsflut überfordert, mit dem Erfolg, dass sie zum nächsten Bild weitergehen/-blättern/-klicken. Besonders beim Arbeiten mit Models solltet Ihr deshalb auf „Wimmelbilder“ verzichten.

Weniger ist oftmals mehr. Mit Leere in einem Bild kann ich meine Models hervorheben, eine Bildaussage unterstreichen, Einsamkeit oder Verlorenheit visualisieren oder dem Bild eine angenehme Ruhe verleihen. Achtet beim Leerlassen aber darauf, dass keine störenden Elemente im Bild sind (Telefonmasten am Horizont sind ein Klassiker).

Auch wenn es mit Photoshop heute oftmals kein Problem ist, ein Bild zu verändern, ist es aus fotografischer Sicht doch erstrebenswert, schon beim Bildmachen auf das Vermeiden von Fehlern und Störungen zu achten.

Dem Motiv Raum geben

Die Schärfe sitzt auch hier wieder selektiv auf dem Model (f 3,5) und betont es entsprechend, setzt aber den (sehr weit entfernten) Hintergrund in diesem Fall völlig in die Unschärfe und macht so fast Dreiviertel des Bildes zum leeren Raum. Das verleiht diesem Bild eine besondere Stimmung.

Dem Motiv Raum geben

Die Spiel mit leeren Räumen im Bild lässt sich beliebig ausreizen, was die Wirkung von Einsamkeit oder Verlassenheit als Bildaussage verstärkt.

Bild rahmen

Manchmal bietet es sich an, ein Bild durch Vordergrundkulissen zu „rahmen“. Das können Steine sein, Äste oder Bäume, Türrahmen, Höhleneingänge, oder, oder ... Ich kann den natürlichen Rahmen als Silhouette nutzen oder (in der Regel mit Aufhelllicht) z.B. die Details eines knorrigen Baumstammes zur Geltung bringen. Muss aber dann aufpassen, das Hauptmotiv damit nicht „zu erschlagen“. Achtet auch darauf, dass der Rahmen Euer Model nicht schneidet oder verdeckt. Zudem kann ich beim Rahmen eines Bildes wunderbar mit der Schärfentiefe arbeiten. Bin ich mir unsicher, ob ich den Rahmen scharf oder unscharf haben will, mache ich einfach zwei Bilder und entscheide beim Entwickeln, welches mir besser gefällt.

Dem Bild einen Rahmen geben

Die beiden Bäume rahmen mein Model links und rechts. Die geringe Schärfentiefe und die lange Brennweite (f 3,2, 125 mm) heben mein Model zusätzlich ab. Für das Leuchten in den Locken sorgt von links hinten das Morgenlicht. Ein großer Sunbouncer erzeugt das Licht auf ihrem Körper. 

Bildrahmen

Auch hier ist das Model gerahmt, allerdings habe ich hier der Natur nachgeholfen und etwas getrickst. Das Licht fällt natürlich von leicht schräg oben ein. Der Baum rechts war schon recht dunkel. Trotzdem habe ich diesen Bereich mit einem ND3 Grauverlaufsfilter noch zusätzlich abgedunkelt. Über den linken Bildrand habe ich einen ND9-Filter gelegt (beide soft) und nur den mittleren Bereich klar gelassen. Auf das Model ist ein Sunbouncer gerichtet.

Noch ein paar Daten zur Entstehung einige Bilder:

Vorm Schreiben dieses Posts habe ich ein paar Freude und Kollegen gefragt, ob sie mir Bilder nennen wollen, deren Entstehung sie besonders interessiert.

Die Bildserie mit meinem Lieblingssteg hat mir in einer bekannten Fotografie-Community den Vorwurf eingebracht, ich würde meine Bilder montieren und zudem noch grottenschlecht, weil Schärfe und Beleuchtung und der Anschnitt des Steges nicht mit dem Hintergrund passen würde. Montiert ist nichts, denn das Ergebnis wäre angesichts meiner Photoshopqualitäten sicherlich wenig gut.

 

Den Steg gibt es an genau diesem See an genau dieser Stelle wirklich. Der Anschnitt entsteht durch den Aufnahmewinkel aus dem Wasser heraus. Fotografen sollten keine Angst vor nassen Füßen haben. Beim linken Bild habe ich das Model durch die frühe Morgensonne und zusätzlich einen großen Sunbouncer so extrem aufgehellt, dass ich das Bild so deutlich unterbelichten konnte, dass nur noch die eigentlich zu hellen Bildinhalte zu sehen waren. Der Zweck heiligte hier die Mittel. Durch die selektive Schärfe auf Model und Steg hebt sich dieser zudem deutlich vom Rest des Bildes ab und sieht so tatsächlich aus wie montiert (siehe auch eines der vorherigen Bilder am selben Steg). Der schwarze Rock ist nicht blickdicht, sondern aus Chiffon. So konnten wir mit dem Reflektor die Randbereiche betonen und die schwarzen Ebenen voneinander abheben. Dass auch noch der Nebel eine elegante Linie im Hintergrund zieht, war pures Glück. Das gehört genauso dazu wie Geduld. Denn ich kann mich gut erinnern, dass wir lange auf den richtigen Augenblick gewartet haben. Nur wenige Minuten später hatte sich die dünne Nebellinie aufgelöst und es war es bereits so hell, das wir zusammengepackt haben.

Hier ist das Model von den Ästen und dem Laub gerahmt. Durch die absolut statische Pose konnte ich mit großer Blende und langer Belichtungszeit arbeiten (Blende 29, 5 Sek.). Das erzeugt beim Wasser den eingefrorenen Effekt. Das Surreale im Bild wird durch die sich ebenfalls bewegenden Äste und Blätter noch verstärkt wird. Dazu hat ein kurzes Zupfen an einem Ast genügt, während andere wiederum knackscharf abgebildet sind.

Bild 3 ist mehr eine Leistung des Models, als des Fotografen. Eine sehr selektive Schärfe (f 2,8) und eine für Modelshootings recht lange Belichtungszeit (1/15 Sek. mit Graufilter hat Dank der Fließgeschwindigkeit des Wildbaches genügt) haben den Wischeffekt im Wasser erzeugt. Die fast Draufsicht (ich hätte den Winkel gerne noch weiter reduziert) ist durch einen Aufnahmestandpunkt hoch über dem Model am Rand der Schlucht entstanden. Die eigenwilligen Strukturen der Kaskaden und der Wasserströmung sind durch simples Kippen der Kamera entstanden. Horizontal ausgerichtet wirkte das Bild langweilig und ohne Spannung.

Die Teile 1-3 meiner kleinen Outdoor-Aktshooting Serie könnt Ihr übrigens hier noch einmal nachlesen:

Teil 1: Wie finde ich die richtige Location 

Teil 2: Die Model-Suche

Teil 3: Nützliche Hilfsmittel für draußen

Alle hier gezeigten Fotos und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Wenn Ihr Euch für Aktfotografie interessiert, schaut Euch doch auch mal diese Filme an:

Aktposing, Posing, Aktfotografie

Weidner_Aktfotografie_s/w

aktfotografie_Walo_Thoenen

Lucien Clergue, Aktfotografie am Strand

Und in diesen Filmen erfahrt Ihr mehr über die Regeln der Bildgestaltung:

Goldener Schnitt, Goldenes Dreieck, Bildgestaltung
Linien in der Bildgestaltung, Gestalten mit Linien
Scharf-Unscharf-Kontrast in der Fotografie
Gestalten Hell-Dunkel-Kontrast, kontrastreiche Aufnahmen fotografieren

 

 

 

 

Fotografie sammeln - wie es (auch) sein soll

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Ich gebe es zu - ich habe ein Sammler-Gen und eine Liebe zur Fotokunst und beides zusammen führt dazu, dass ich einige hundert Fotos besitze. Nur, dass ich mir leider keine bekannten Fotokünstler in dieser Menge leisten kann.... Daher habe ich in den letzten Jahren eher Fotos auf Flohmärkten gekauft.

Wenn ich mit älteren Semestern von Fotobegeisterten spreche, dann erinnern die sich regelmäßig daran, dass man früher für 50 Dollar von einem Fotografen XY, der heute in allen großen Museen dieser Welt hängt Prints von ihm selbst kaufen konnte oder gar geschenkt bekam, wenn man mal einen Abend ein paar Runden ausgegeben hat.

Selbst wenn heute 50 Dollar nicht mehr das sind, was sie mal waren, so muss doch in der Zwischenzeit etwas passiert sein, dass es heute nicht mehr möglich ist, sich Fotos für kleines Geld zu leisten.

Woran liegt das? Nun, Fotografie ist einfach als Kunst mittlerweile anerkannt und damit auch im Kunstmarkt angekommen. Galerien, Auktionshäuser und Museen haben Fotografie als ein lukratives Geschäft erkannt und haben ihr die üblichen Kunstmarktparameter verpasst:

Limitierte Auflagen große Formate nur was teuer ist, kann gut sein - hohe Preise und Wertsteigerung

Dagegen ist erstmal nichts einzuwenden. All diese Menschen wollen verdienen und tun auch etwas dafür, die Künstler bekannter zu machen.

Was für mich aber auf der Strecke geblieben ist, sind sehr wesentliche Eigenschaften der Fotografie:

Fotos sind per definitionem  reproduzierbar. Ihre Auflagen zu limitieren, ist daher fast etwas Artfremdes, denn sie sind ja eben keine Ölgemälde.   Jahrzehntelang war Fotografie auf die Größe des Negativs beschränkt, bis der Vergrößerer erfunden wurde. Selbst mit diesem waren Formate noch eingeschränkt. Spätestens mit der Digitalfotografie und großen Belichtungsstraßen ist dieser Bann aber gebrochen und Bildformate scheinen nur noch in Quadratmetern zu existieren. Ihren Weg an die Wand finden sie fast nur noch hinter Acryl kaschiert. Verloren geht damit, dass man Prints früher angefasst hat, drehen und wenden, sie fühlen und sogar riechen konnte.   Fotos werden heute als Investition gekauft und da die teuersten auch gleich die mit der größten Wertsteigerung sind, ist der Besitz eines Werkes eines bekannten Fotografen zum Privileg einiger weniger wohlhabender Sammler geworden.

Fotoliebhaber, die keine sechsstelligen Budgets haben, sind daher in den letzten Jahren zu Fotobuchsammlern geworden. Das Fotobuch hat zu Recht einen kometenhaften Aufstieg hinter sich. Neben dem Preis hat es den Vorteil, dass man Bilder im Kontext eines Werkes sehen kann und dass man auch in einer 3-Zimmerwohnung einige hundert Bücher unterbringen kann.

Die Liebe zum Print, die vor allem Menschen verstehen dürften, die wie ich früher in der Dunkelkammer gearbeitet haben, ist aber bei all dem bestehen geblieben, auch wenn sie wirtschaftlich in weiten Teilen unmöglich wurde.

Umso mehr habe ich mich gefreut, als die Galerie Priska Pasquer vor ein paar Tagen anlässlich der Pieter Hugo Ausstellung drei Motive dieses Fotografen in speziellen Sammlereditionen angekündigt hat, das günstigste für 79 EUR!

Hier sind die Motive:

Pieter Hugo - from the series

Pieter Hugo, from the series “Californian Wildflowers”, Untitled, 2014, San Francisco

Special Edition of 1,000, ca. 19 x 25 cm

79,00 EUR

© Pieter Hugo, courtesy | PRISKA PASQUER

PIETER HUGO - From the series “Californian Wildflowers”

Pieter Hugo, from the series “Californian Wildflowers”, Untitled, 2014, San Francisco

Edition of 100, ca. 30 x 40 cm

280,00 EUR

© Pieter Hugo, courtesy | PRISKA PASQUER

From the series “Californian Wildflowers” - Pieter Hugo

Pieter Hugo

from the series “Californian Wildflowers”, Untitled, 2014, San Francisco

Collector’s Edition of 25, ca. 60 x 80 cm

1.400 EUR

© Pieter Hugo, courtesy | PRISKA PASQUER

Ich hab keine 2 Minuten gebraucht, mir das Bild mit dem Eis zu sichern und freue mich jetzt schon wie ein Schneekönig auf 'meinen' Pieter Hugo.

Für mich ist Wertsteigerung kein Kriterium. Die Freude, die mir ein echtes Foto eines Künstlers macht, überwiegt diesen Preis um ein Vielfaches. Und vielleicht ist das ein Weg, die Fotografie als Sammelobjekt wieder zu demokratisieren: Kleine Prints für die Wände normalsterblicher Menschen in offenen Editionen!

Ich würde mir gerne 50 Prints meiner Lieblingsfotografen kaufen und dabei 4000 Euro ausgeben, die ich mir für ein einzelnes Werk eher nicht leisten würde.

Mit diesem Modell ist Priska Pasquer, die mir sagte, dass sie damit 'wieder Prints an die Wände junger Sammler' bringen möchte, nicht allein. Die Magnum Fotoagentur hat neulich einen Flash Sale gemacht, wo es, wenn ich mich recht erinnere, für kurze Zeit für 100 Dollar ausgewählte Motive zu kaufen gab. Ich hab's leider verpasst, aber ich würde mich freuen, wenn dieses Modell Schule machen würde.

Die gut betuchten Fotosammler werden sich nicht an solchen kleinen Prints in großer Zahl stören. Mir geben diese aber die Freude am Print aus Künstlerhand zurück. Danke, Priska!

Die drei Motive sind hier erhältlich: http://edition.priskapasquer.com/sh/product/pieter-hugo-californian-wildflowers-special-edition/

Wenn Ihr mehr darüber wissen möchtet, wie man zum Fotografiesammler wird, schaut Euch auch diese Filme an:

Tipps für Bildersammler

Foto-Kunstmarkt

151-bievres-teaser-g.jpg

38_Photo_Verdeau_Teaser.jpg

Sammeln von Fotografien

Aktuelles, Ausstellungen, L. Fritz Gruber

W.M. Hunt

59_FC_Gundlach_Teaser.jpg

30_Spans_Teaser.jpg

Superresolution – hausgemacht!

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Zum letzten Beitrag „How to shoot the moon“ haben uns mehrere Fragen erreicht, weil das Thema Superresolution vielen Fotografen und Photoshoppern noch nicht bekannt war.

Hier erklären wir nun das Verfahren en detail und zeigen, wie man sogar mit Hausmitteln und ohne Spezialsoftware wie PhotoAcute aus Bildserien einzelne höher aufgelöste Bilder errechnen kann.

Das braucht Ihr dafür:

10 bis 20 minimal verschobene Aufnahmen Microsoft ICE Photoshop

Das Superresolution-Verfahren benötigt eine Bildserie mit fast (!) identischen Bildern eines Motivs als Eingangsdaten, die dann hochinterpoliert, ausgerichtet und geschickt überlagert werden.

Das Ergebnis ist ein einzelnes höher aufgelöstes Bild des Motivs. Die Eingangsbilder dürfen hierbei nicht identisch sein, sondern müssen ganz leicht, im Bereich von Pixelbruchteilen, voneinander abweichen.

Das Prinzip des Superresolution-Verfahrens

Superresolution

 

Wir haben dies im Experiment erzielt, indem wir bei der Bildserie mit dem Taschenmesser zwar vom Stativ fotografiert haben, aber dennoch auch jedes Mal neu fokussiert haben – das bringt bereits zuverlässig eine Verschiebung im Bereich von mehreren Pixeln ein.

Die Bildserie, aufgenommen mit einem Smartphone, vom Stativ

Die Bildserie für Superresolution

Und jetzt bauen wir das Verfahren, wie es im ersten Diagramm geschildert ist, einfach einmal 1:1 nach.

Am Anfang steht das Hochrechnen der einzelnen Bilder mit dem Verfahren der Pixelwiederholung auf doppelte Breite und doppelte Höhe, und das ist dann auch die Größe des Ergebnisbildes. Diesen Schritt kann man mit Photoshop erledigen (Bild > Bildgröße >... > Neuberechnen, Pixelwiederholung), oder auch, schneller und bequemer, mit Irfanview (File > Batch/Conversion ...).

Im Anschluss steht das subpixelgenaue Ausrichten an. Photoshop kann das zwar bereits relativ gut, aber das kostenfreie Panorama-Programm Microsoft ICE kann es noch besser.

Subpixelgenaues Alignment per zweckentfremdetem Pano-Programm ICE

Subpixelgenaues Ausrichtten

Aus ICE kann man nun den ausgerichteten Bilderstapel als PSD-Datei mitsamt den einzelnen Ebenen exportieren (siehe Screenshot, hier stehen alle Optionen bereits richtig richtig).

In Photoshop geladen, fasst man den Stapel zusammen, indem man alle Ebenen markiert und dann wählt:

            Ebene > Smartobjekte > in Smartobjekt konvertieren.

Jetzt fehlt nur noch die geschickte Mittelung des hochgerechneten und ausgerichteten Bildmateriales. Am besten bewährt hat sich hier bei uns der Modus Median:

            Ebene > Smartobjekte > Stapelmodus > Median.

In den Bildern seht Ihr die Ausgangsszene, eine Vergrößerung auf 400 % der Szene vor Anwendung des Superresolution-Verfahrens und die gleiche Vergrößerung nach der Rechnung. Es ist deutlich zu sehen, dass durch die geschickte Mittelung einmal das Rauschen verschwunden ist, und zum anderen nun auch feine Details sichtbar werden und der unschöne grobe Klötzcheneffekt der Hochrechnung durch Pixelwiederholung verschwunden ist.

Bild 1 (Bild in voller Größe)

Bild 2 (Bild in voller Größe)

Bild 3 (Bild in voller Größe)

Wozu braucht man dieses raffinierte Verfahren in der Praxis?

Für Superresolution gibt es viele Anwendungen: Das Militär interessiert sich dafür, um Bodentruppen besser ausmachen zu können, Tankstellenbesitzer können damit aus groben Videodaten noch die Kennzeichen der Spritdiebe entziffern und OCR-Software liefert damit generell bessere Ergebnisse.

Eine andere Anwendung von SR ist noch jung und weniger bekannt und hat mit Smartphones mit Fixfokus-Linsen zu tun:

Nehmen wir an, Ihr möchtet mit dem Smartphone Produktaufnahmen machen. Dann werdet Ihr schnell feststellen, dass das dort meist verbaute Weitwinkelobjektiv beim unüberlegten Fotografieren unvorteilhaft ist und die perspektivischen Verzerrungen stören – Ihr würdet Euch eher ein leichtes Tele wünschen.

Nichts leichter als das: Geht einfach auf Abstand, dann erhaltet Ihr eine Teleperspektive. Später müsst Ihr das Foto nur noch zuschneiden, und den damit verbundenen relativ hohen Auflösungsverlust durch Superresolution wieder kompensieren!

Bild 4 (Bild in voller Größe)

Bild 5 (Bild in voller Größe)

Mit ein paar Tricks und mit Superresolution werden auch Smartphone-Aufnahmen salonfähig!

Oben seht Ihr die iphone-Aufnahme vor dem Zuschnitt und dem Photoshopping, unten danach.

Ganz ähnlich könnt Ihr auch tricksen, wenn Ihr mit dem Smartphone Makros aufnehmen möchtet. Wieder nimmt man eine Bildreihe auf, die dann später auf das kleine Makromotiv zugeschnitten wird, und wieder steuert SR dem Auflösungsverlust entgegen.

Bild 6 (Bild in voller Größe)

Bild 7 (Bild in voller Größe)

Auch Makros werden mit dem Smartphone dank Superresolution möglich.

Im Screenshot oben seht Ihr klein das Ausgangsbild. Dies wurde auf kürzest möglichem Abstand aufgenommen. Durch den späteren engen Zuschnitt wird ein Makro daraus, und durch Superresolution holt Ihr die verlorene Auflösung zurück.

Probiert es einfach einmal aus.

Und wenn Ihr Euch für Themen wie Schärfe, Interpolation, Fotos vergrößern oder Gigapixel interessiert, schaut Euch doch mal diese Filme an:

466-interpolation-teaser-gross.jpg

509-teaser-gr.jpg

panoramafotografie gigapanorama, digitale Fotografie, digitale Tools, Panorama

360-up Gigapanorama

bilder, vergrößern

 

Cinemagraph mal etwas anders

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Cinemagraphs oder Cinemagramme - Fotografien, in denen ein Bildteil animiert ist - sind inzwischen schon recht bekannt. Allerdings werden sie meist aus einer Videodatei hergestellt, aus der ein Standbild isoliert wird.

Dazu gibt es auch hier auf Foto TV. einige tolle Videos.

Doch was macht man, wenn man gar kein Videomaterial hat und ein existierendes Standbild animieren möchte? Wir haben uns angeschaut, wie man mit kostenfreiem Videomaterial ein Cinemagraph „durch die Hintertür“ anlegen kann.

Cinemagraph

Wir nutzen hier die aktuelle Photoshop-Version, die bereits gut für die Videobearbeitung ausgerüstet ist. Auch mit der CS6 sollte die Umsetzung des Tipps problemlos klappen.

Das Model im Bild ist die grandiose Onna Sakura.

Wie funktioniert ein Cinemagraph?

Ein Cinemagraph ist, ganz grob gesagt, ein Foto, in dem sich einige Bildteile wie in einem Video bewegen. Dazu nutzt man normalerweise einen Videoclip, der über eine Maske mit einem Standbild, das aus dem Video entnommen wird, überlagert wird. Gespeichert wird das Ganze dann als GIF-Datei oder auch als kurzer Video-Clip.

In unserem Tipp gehen wir davon aus, dass Ihr ein Foto habt, das Ihr gern mit etwas Bewegung aufpassen möchtet. Da es vermutlich keinen Videoclip dazu gibt, greifen wir auf Video-Clips zurück, die es frei verfügbar im Internet gibt. Wenn Ihr das Stichwort Video-Footage googelt, werdet Ihr auf eine erstaunliche Menge kostenloser Videos stoßen. Ich müsst nur darauf achten, dass der Urheber der Videos die Rechte daran freigegeben hat.

Für unser Beispielbild haben wir die folgenden Elemente genutzt:

Nebel.jpg - unser Foto (Download Originaldatei)

Das Ausgangsfoto, das animiert werden soll

Thick Smoke - Rauch-Videoclip von Beachfront B-Roll (http://www.beachfrontbroll.com/2014/07/FreeSmokeStockFootage.html)

F01D - Feuer-Videoclip von Blink Farm (http://goo.gl/UiCfMF)

Fire 63 - Feuer-Videoclip von Mitch Martinez (http://vimeo.com/93091275)

Schritt 1: Videos herunterladen

Cinemagraph erstellen

Für Euer Cinemagraph benötigt Ihr natürlich passende Videoclips. Diese müssen relativ neutral sein, um gut an Euer Foto anpassbar zu sein. Nebel oder auch abstrakte Bokehformen funktionieren hier recht gut.

Für unser Beispielbild habe ich mich für Rauch und Feuer entschieden. Öffnet Euren Webbrowser und ladet Euch die Videoclips auf Eure Festplatte und schiebt sie in einen Ordner, um die Übersicht zu behalten. In der Beschreibung der Videos findet Ihr meist auch Details zu den jeweils eingeräumten Rechten.

Schritt 2: Größenanpassung des Fotos

Größenanpassung

Da Cinemagraphs sich leicht zu Speicherfressern entwickeln können, öffnet Ihr zunächst das Bild in Photoshop und reduziert die Größe etwas.

Unser Bild hat im Original 5303 x 4014 Pixel. Über den Bildgröße-Dialog, den Ihr mit Alt+Strg+I erreicht, verringert Ihr die Bildgröße auf beispielsweise 1400 x 1060 Pixel.

Über Bearbeiten > In Profil umwandeln könnt Ihr auch gleich noch den Farbraum auf das webtaugliche sRGB umstelle

Schritt 3: Videozeitleiste in Photoshop öffnen

Videozeitleiste in Photoshop öffnen

Jetzt müsst Ihr Eure Videos in Photoshop einfügen. Dazu braucht Ihr die Videofunktionen von Photoshop. Wählt dazu im Menü unter Fenster den Punkt Zeitleiste an. In der Leiste selbst, die jetzt unten in der Arbeitsfläche auftaucht, klickt Ihr dann auf die Schaltfläche Videozeitleiste erstellen.

Schritt 4: Videos einfügen

Videos einfügen

In der Videozeitleiste seht Ihr jetzt schon Eurer Foto als Ebene 0. Geht jetzt in das Menü Datei und klickt auf Platzieren und einbetten. Ihr erhaltet jetzt ein Auswahlfester, über das Ihr die Videoclips ansteuern könnt. Markiert das erste Video (in unserem Beispiel Thick Smoke) und klickt auf Platzieren.

Das Video wird automatisch in das Dokument und in die Zeitleiste eingefügt. Ihr könnt die Größe des Videos direkt beim Platzieren anpassen. Nötig ist das aber jetzt noch nicht, da wir uns gleich sowieso mit jedem Video einzeln beschäftigen. Bestätigt das Platzieren über den Transformieren bestätigen-Haken und fahrt ebenso für die anderen Videodateien (Fire 63 und F01D) fort.

Schritt 5: Videos anpassen

Videos anpassen

Unsere Videos müssen jetzt noch deutlich angepasst werden. Zum einen stimmt die Größe noch nicht, zum anderen sind die Clips unterschiedlich lang. Kümmern wir uns zunächst um die Länge der Clips.

Damit unser Cinemagraph nicht zum Speicherschwergewicht wird, müssen wir die Gesamtlänge des Clips relativ kurz halten. Drei bis acht Sekunden als Volumen sollten ausreichen. Auch diesen Schritt gehen wir für jeden Videoclip nacheinander durch.

Die Videoclips sind automatisch als Smartobjekte geladen worden. Um sie zu bearbeiten, klickt Ihr doppelt auf das Ebenensymbol des jeweiligen Videoclips. Der Videoclip öffnet sich in einem neuen Photoshop-Fenster. Ich fange mit dem Thick Smoke an und arbeite mich  dann nach oben vor.

Zuerst schneide ich den Anfang des Clips zurecht. Dazu halte ich einfach mit der Maus die linke Kante der Zeitleiste fest und ziehe sie nach rechts, bis ich einen Bildausschnitt erreicht habe, mit dem mein Videoclip beginnen soll. 

Schritt 6: Abspielgeschwindigkeit und Länge festlegen

Abspielgeschwindigkeit und Länge festlegen

Um die Länge des Clips festzulegen, klicke ich auf das kleine Dreieck am Ende der Zeitleiste. Hier öffnet sich ein Fenster, in dem ich die Abspielgeschwindigkeit des Clips und die Abspieldauer vorgeben kann. Da ich eine schnelle Rauchentwicklung sehen möchte, stelle ich die Geschwindigkeit auf 400% und justiere dann die Dauer auf 5,0 Sekunden.

Jetzt könnte Ihr diesen Videoclip schließen und speichern, um dann diese Schritte für die anderen beiden Clips zu wiederholen. Für das Video Fire 63 habe ich ebenfalls eine Geschwindigkeit von 400% und die Dauer von 5,0 Sekunden eingestellt, bei F01D habe ich vorn etwas mehr vom Clip weggeschnitten und daher die Geschwindigkeit auf 314% gesetzt, um meine 5 Sekunden Lauflänge zu erreichen.

Schritt 7:  Größe und Blendmodus anpassen

Größe und Blendmodus anpassen

Zurück in unserer ursprünglichen Datei sind jetzt alle Ebenen in der Zeitleiste gleich lang und wir können die Größe der Videoclips anpassen.

Wir fangen wieder mit dem untersten Videoclip an. Um etwas mehr Übersicht zu haben, schaltet Ihr die Sichtbarkeit der oberen zwei Videoclips in der Ebenenpalette ab. Markiert die Ebene mit dem Rauch und ruft über Strg+T das Transformieren-Werkzeug auf. Zieht den Rauch auf die komplette Bildgröße auf.

Damit er vernünftig mit unserem Foto überblendet, stellt Ihr den Modus der Ebene auf Negativ multiplizieren und passt die Deckkraft nach Euren Vorstellungen an. Mir war der Rauch etwas zu intensiv, daher habe ich die Deckkraft auf 80% gesetzt.

Schritt 8: Das Feuer positionieren

Feuer positionieren

Auch die Dateien mit dem Feuer passt Ihr wie im vorhergehenden Schritt an. Allerdings passt Ihr hier mit Strg+T den Rahmen so an, dass nur der Bereich über den Zweigen abgedeckt wird. Den Ebenenmodus dieser beiden Videoclips setzt Ihr ebenfalls auf Negativ multiplizieren. Da die Flammen in der Datei FD010 intensiver sind als in Fire 63 regelt Ihr auch bei dieser Ebene die Deckkraft etwas herunter - in diesem Fall auf etwa 70%.

Schritt 9: Finetuning mit Masken

Finetuning mit Masken

Wenn Ihr Euch den Videoclip in der Vorschau anseht, seht Ihr vermutlich noch Stellen, die nicht optimal passen - so etwa im Videoclip Fire 63. Diesen Makel beseitige wir, indem wir in der Ebenenpalette für diesen Clip eine Maske anlegen und hier die linke Kante mit einem schwarzen Pinsel aufweichen. Stellt dazu den Pinsel auf 0% Härte und etwa 30% Deckkraft und malt auf der Maske über die Kante des Videos. Auf dieselbe Weise könnt Ihr die obere Kante beim Clip FD010 säubern.

Schritt 10: Farbton anpassen

Farbton anpassen

Da wir jetzt Feuer im Bild haben, passt die Farbabstimmung unseres Fotos nicht mehr so ganz, sie müsste deutlich wärmer sein. Um das zu ändern, legt Ihr direkt über der Ebene mit dem Foto eine Einstellungsebene vom Typ Fotofilter an. Wählt hier einen passenden Warmfilter aus, beispielsweise den Warmfilter (LBA) und stellt die Dichte auf etwa 50%.

Schritt 11: Mehr Drama

Um jetzt noch etwas mehr Dramatik ins Bild zu bringen, könnt Ihr im Ebenenstapel ganz oben eine Einstellungsebene vom Typ Belichtung anlegen. Hier reduziert Ihr die Belichtung auf etwa -1,25. Auf der Ebenenmaske dieser Einstellungsebene maskiert Ihr mit einem schwarzen Pinsel das Gesicht und die brennenden Zweige aus.

Schritt 12: Speichern als Video

Speichern als Video

Um Euren Cinemagraph zu speichern, gibt es zwei Möglichkeiten: Ihr könnt die gesamte Datei als Videoclip speichern oder als animiertes GIF ausgeben. Um ein Video anzulegen, klickt Ihr unter Datei auf Exportieren und dann auf Video rendern. Im jetzt folgenden Fenster könnt Ihr die passenden Videodaten eingeben, wie beispielsweise H.264 unter Format und als Größe HDV/HDTV 720p. Nach dem Klick auf Rendern wird das Video dann recht zügig aufbereitet und gespeichert.

Schritt 13: Speichern als GIF

Speichern als Gif

Das animierte GIF ist die zweite Möglichkeit, ein animiertes Foto zu erstellen. In Kauf nehmen muss man hier allerdings die sehr lange Verarbeitungszeit von Photoshop und eine sehr geringe Farbbandbreite. Um die Verarbeitungszeit zu verkürzen, solltet Ihr das Bild zunächst über Bild > Bildgröße in der Größe deutlich verringern, beispielsweise auf 800 Pixel Breite.

Klickt dann unter Datei auf Für Web speichern… . Im Einstellungsfenster des Web-Dialogs wählt Ihr als Dateiformat GIF und die maximale Anzahl von 256 Farben aus. Ganz unten im Fenster könnt Ihr unter Animation noch auswählen, ob Eure Animation nur einmal oder über Unbegrenzt als Endlosschleife abgespielt werden soll. Über Speichern könnt Ihr jetzt Euer GIF anlegen.

Cinemagraph

Hier habe ich übrigens auch noch ein Video mit einem weiteren Beispiel für Euch. Für diesen Cinemagraph habe ich das Foto aus unserem Blogbeitrag  Composing "Horror im Wald" als Ausgangsbasis genommen.

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Nachmachen.

Weitere Filme zum Thema findet Ihr hier

Cinemagraph, Gif-Animation, bewegende Fotos

FotoTV. Weihnachtsfilm 2013 Cinemagraph erstellen

 

Flowing Dancers

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Mit der herkömmlichen fotografischen Technik wirken Sport-, Tanz- oder Ballettaufnahmen wie eingefroren und können die eleganten Bewegungsabläufe kaum vermitteln.

Aber selbst beim fotografischen Standbild gibt es hier Möglichkeiten.

Bekannt sind Stroboskopaufnahmen, die die Bewegung in viele Standbilder zerhacken, aber genauso möglich sind auch Langzeitbelichtungen, die die Aktion in Form von eleganten Verwischern mit eingefrorenen kurzen Momenten zeigen.

Geblitzte Bewegungsunschärfe

Location, Ausrüstung und Licht

Die Wahl der Location ist bei solchen Aufnahmen nicht einfach. Zum einen wünscht man sich eine weitläufige Fläche, aber Steckdosen fürs Dauerlicht sollten auch in der Nähe sein - ein Ort in der freien Natur kommt somit nur infrage, wenn man einen Generator mitnimmt. Wir haben für das Shooting Zutritt in eine riesige alte Fabrikhalle erhalten, die dafür perfekt geeignet war.

Auch besagter Stromanschluss war vorhanden und so konnten wir als Blitze einfach herkömmliche Studioblitze einsetzen. Als Dauerlichtquellen wiederum kamen zwei starke Halogenstrahler aus dem Baumarkt zum Einsatz.

An Lichtformern für die Blitze verwendet man am besten Beautydishes mit Grid und / oder Striplights mit Grid. Die Dauerlichtquellen wiederum kommen auch ohne Lichtformer aus.

Dann fehlt nur noch eine System- oder Spiegelreflexkamera auf einem Stativ, ein Fernauslöser sowie Funkmodule für die Blitze.

In den Bildern seht Ihr das symbolische Licht-Setup und das Setup vor Ort (von hinten und aus Kamerasicht).

Einstellungen und Aufnahme

Bei diesen Aufnahmen ist das zeitlich passende Auslösen der Blitze am Ende der Bewegung knifflig. Es gibt zwar mehrere Möglichkeiten, auch Studioblitze auf den zweiten Vorhang auszulösen, aber diese Ansätze sind für solch ein Shooting weder geeignet noch erforderlich. Nach ein paar Versuchen haben wir schnell erkannt, dass der folgende Ablauf die besten Ergebnisse bringt:

Kamera auf Bulb, Kabelfernauslöser in die rechte Hand Blitzempfänger an die Blitze, Blitzsender zum manuellen Auslösen in die linke Hand Die Tänzerin beginnt die Bewegung, und zeitgleich beginnt die Aufnahme (per Kabelfernauslöser) Die Tänzerin beendet die Bewegung und verharrt kurz in der finalen Pose. Nun löst der Fotograf händisch den Blitz aus (mit der linken Hand) Jetzt beendet der Fotograf die Langzeitbelichtung (mit der rechten Hand). (gehe zu 3)

Diese Vorgehensweise ist zuerst einmal besonders einfach und funktioniert mit jeder Kamera. Zum zweiten sichert sie aber auch das Einfrieren der Bewegung der Tänzerin genau zum passenden Zeitpunkt.

Kameraparameter und EXIF-Infos:

Canon EOS 5 D Mark III mit Objektiv EF 24–70 f/2.8 II, auf Stativ, handausgelöst. Beispielparameter (diese variieren leicht von Foto zu Foto): Zoom auf 27 mm, f/8, 3,3 Sekunden, ISO 100. Raw-Format. Weißabgleich auf Kunstlicht.

Photoshopping

Da man vor Beginn der Aufnahme die Dauer der Bewegung und damit die Belichtung noch nicht exakt kennt, sollte man auf jeden Fall in Raw fotografieren – nur so hält man sich auch im Nachhinein noch alle Möglichkeiten offen. Der restliche Ablauf ist dann Standard und reicht im Beispiel von der Beautyretusche über das Dodge and Burn hin zum dezenten Verflüssigen von Körper und Tuch. Einen passenden Farb- und Kontrast-Look wiederum könnt Ihr dem Bild dann abschließend leicht mit einer Color Lookup Table mitgeben (siehe Screenshots).

Das benötigt Ihr für das Shooting
Zwei Blitze, idealerweise in Softboxen mit Waben, aber Speedlights mit Kartons zum Abschatten funktionieren auch Funkauslöser für die Blitze Zwei leistungsfähige Halogenbaustrahler auf Ständern Eine SLR oder eine andere Systemkamera auf einem Stativ

Interessante Filme zum Thema Blitzen findet Ihr auch hier:

Blitz, Digitale Fotografie, Fotokurs - Fotoworkshop - Fotografie lernen, Lichttechnik

204-karp-licht1-teaser_g.jpg

Guido Karp Workshop

Swetlana Lobanova, Besser fotografieren lernen, Kreatives Improvisieren im Portraitshooting

91-teaser-g-right-right.jpg

233-aufheller-teaser-g.jpg

234-ihring-baustrahler-1-teaser-g.jpg

235-ihring-baustrahler-2-teaser-g.jpg

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UFO-Sichtung: Das One Light Setup eines Nerds

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Dieses Set ist ein Auszug aus meinem aktuellen Buch "Essentials. Lighting for Nude Photograpy", mit dem man erstaunliche Resultate erzielen kann! Sie gefallen mir tatsächlich so gut, dass ich mich dazu entschlossen habe, diese Serie hier separat zu veröffentlichen, um meinen Ansatz und die Geschichte dahinter zu verdeutlichen und ausführlicher zu beschreiben.

Es gibt auch ein paar coole Bilder, die Einblick hinter die Kulissen gewähren und nur darauf warten, von Euch entdeckt zu werden…

Ein Setup aus Zehn

An diesem Tag habe ich zehn verschiedene Beleuchtungssituationen produziert – nur ein kleiner Teil dessen, was für mein Buch auf die Beine gestellt werden musste. Es fühlte sich wie eine industrielle Produktion an… Mehrere Blitzköpfe, unzählige Lichtformer und verschiedene Hintergründe warteten darauf, in unterschiedlichen Kombinationen, Richtungen und Situationen eingesetzt zu werden.

Der Star des Tages war zweifelsohne Jenni Czech, allerdings spielte das Beleuchtungsdesign eine nicht unwesentliche Rolle.

Alles war bis ins letzte Detail geplant. Jenni musste im Laufe des Tages mehrere Styling-Transformationen durchlaufen, aber sie blieb trotz Stress den ganzen Produktionstag über positiv und voller Energie. Es ist eine wahre Freude, mit solch hochprofessionellen Talenten wie Jenni Czech zu arbeiten!

One Light Setup Nude Phot ography

Die Geschichte der Serie: Die UFO Fantasie eines Nerds

Geschichte? Nun, es gibt keine ;-) Wie gesagt, das Ziel war, einen anderen Beleuchtungsaufbau zu kreieren. Aber wenn ich jetzt darauf zurückblicke, macht es den Anschein, als hätte Jenni ein UFO gesichtet. Als würde sie jeden Moment in ihrem Evakostüm hochgebeamt werden…

Hört sich das merkwürdig oder nerdig an? Nun, das ist OK – ich bin ein kleiner Nerd ;)

Um es mit visuell inspirierten Worten zu sagen: Ich mag ganz einfach die Betonung der Körperkonturen, die durch das Licht entstehen. Die limitierte Beleuchtung bringt Jennis Kurven auf wundervolle Weise zum Ausdruck.  

Beleuchtung & Posing: Ein Zusammenspiel

Der Eindruck des Erkundens eines UFOs, also der Blick in Richtung des Lichts, entstand hauptsächlich dadurch, dass das Hauptlicht  stark von oben herab scheint.

Wenn Jenni sich nicht dem Licht zuwenden würde, dann bekämen wir extreme unästhetische und dunkle Schatten in den Augenhöhlen sowie auf großen Partien ihres Gesichts. Außerdem wäre der Schatten unter ihrem Kinn grausam! Somit bleibt als einzige Möglichkeit, das Model direkt in Richtung des Lichts zu positionieren.

Et voilà: Spielbergs “Unheimliche Begegnungen…”  wird angedeutet (habe ich schon erwähnt, dass ich nerdig bin…?).

Nur Hauptlicht

Ohne Reflektor

Ohne Reflektor

Hauptlicht plus Reflektor

Mit Reflektor

Mit Reflektor

1 Licht. 1 Boom-Arm. +20 Minuten

Wir benötigten nur 20 Minuten, um diese Serie umzusetzen. Klar, wir haben in einem vollständig ausgestatteten Studio produziert, umgeben von all der Ausrüstung, die einem Fotografen das Leben einfacher macht. Allerdings ist dieses Set wirklich ganz problemlos nachmachbar.

Du benötigst einen Aufsteckblitz und einen Beauty Dish mit Wabenvorsatz. Ein Boom-Arm erleichtert die die Platzierung des Lichts in der richtigen Position.

Aber falls es nötig sein sollte, kannst du den Blitz auch von der Decke herunter hängen lassen.

Es ist nur wichtig, dass das Licht genau (in einem 180° Winkel) von oben kommt.  

 

Ein normales Lichtstativ ist somit nicht ausreichend, da ein kleinerer Neigungswinkel als 130 Grad einfach nicht möglich ist.

Zumindest mit meinen Monoblocs funktioniert das nicht. Und, oh, ja: selbst wenn es das täte, wäre das Lichtstativ immer in den Bildern zu sehen.

Hauptlicht & Reflektor

Das Hauptlicht ist mit einem Wabenvorsatz ausgestattet. Der Wabenvorsatz ist wichtig, weil er den Lichtstrahl besser in seiner Ausweitung eingrenzt.

Dies hat nicht nur direkte Auswirkungen auf die sehr präzise Beleuchtung des Models, sondern auch auf die Dunkelheit des Hintergrundes.

Wenn du den Wabenvorsatz weglässt, wird sich der Hintergrund aufgrund des unerwünschten Streulichts in einen Grauton verwandeln.

Letzten Endes habe ich mit diesem Beleuchtungsdesign zwei Varianten geschossen: nur mit einem Hauplicht und Hauptlicht mit Reflektor als Füll-Licht. Als Reflektor habe ich einen kleinen Sunbounce (Sun-Bouncer Mini Gold) verwendet. Allerdings würde jeder preiswerte 5in1 Diskreflektor das gleiche Werk vollbringen.  

Ich habe die goldene Seite verwendet, weil Jennis Haut so schön gebräunt ist. Die goldene Seite unterstreicht die warmen Töne, während die silberne das Licht härter macht und dadurch gebräunte Hauttöne praktisch auswäscht.  

Ein weißer Reflektor – nicht aluminiumbeschichtet oder glänzend – wäre einfach nicht effektiv (stark) genug, um das Licht zurückzuwerfen.

Mir gefallen beide Varianten. Ohne den Reflektor liegt die Betonung auf dem Gesicht und Oberkörper des Models, mit Reflektor erhält man eine fast gleichmäßig ausgeleuchtete Dreiviertel-Aufnahme. Ich nehme mal an, dass den Außerirdischen die Reflektor-Variante lieber gewesen wäre, da sie dadurch mehr von Jennis Schönheit zu sehen bekommen hätten, bevor sie sie nach oben aufsaugen…

 

 

 

 

Fazit

Selbst wenn Du kein Sci-Fi Fan bist wie ich, empfehle ich dir dennoch wärmstens, diesen Aufbau zumindest einmal auszuprobieren. Er ist einfach zu kreieren und die Resultate, die er liefert, sind wirklich sehr interessant!

Technische Infos:

1 Blitzkopf  @280 Ws Hauptlicht: Beauty Dish 80 cm, Silberbeschichtung Wabenvorsatz Sun-Bouncer Mini Gold; allerdings erfüllt auch jeder Standard-Reflektor die Aufgabe Nikon D700 (Vollformat) @ 85mm f/11 1/125 ISO 100

Licht-Setup

Und hier noch ein paar "Behind the scenes":

 

 

 

 

Mehr Lichtsetups für die Aktfotografie gibt's auch in Dan Hostettlers eBook  ESSENTIALS. Studio Lighting for Nude Photography. FotoTV. Zuschauer und Leser erhalten einen Rabatt von 25%.

 Studio Lighting for Nude Photography

Alle hier gezeigten Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Wenn Ihr Euch für Aktfotografie und Lichtsetups interessiert, schaut Euch doch auch diese Filme an:

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low-key-aktfotografie

Einfaches Fashionlicht, Fotoworkshop, Fotokurs

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Guido Karp Workshop

 

 

Automatische Kontrastkorrektur in Photoshop und Photoshop Elements

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Kontrast und Farbe stimmen noch nicht ganz? Solche Problembilder müsst Ihr nicht aufwändig mit Gradationskurven, Farbbalance oder Tiefen/Lichter bearbeiten. Manchmal hilft schon die blitzschnelle automatische Tonwertkorrektur, und dafür bieten Photoshop und Photoshop Elements gleich mehrere Befehle. Wir sagen, wie Ihr die schnelle Automatikverbesserung gezielt für Euch nutzt.

Schon klar: Solche Kontrastautomatiken wirken manchmal zu schwach, dann wieder schießen sie übers Ziel hinaus. Sie zeigen jedoch auf einen Blick, was sich aus einem Bild noch herauskitzeln lässt. Außerdem: Legt man die Automatik per Einstellungsebene an, dann bleibt das Originalbild verlustfrei erhalten – und die erste Korrektur lässt sich beliebig weiter verfeinern. Die Automatiken sind also definitiv interessant.

Automatische Korrekturen in Photoshop und PS Elements

Der erste Blick zeigt es: Unser Testbild hat viel zu wenig Kontrast und Helligkeit. Das signalisiert auch das Histogramm: Weder links noch rechts reicht es bis zum Rand, es gibt also weder ganz dunkle noch ganz helle Bildpunkte. Solche Motive eignen sich für Automatikkorrekturen, denn die dehnen meist das Histogramm aus.

Das Bild ist offenbar auch rotstichig. Den Rotüberhang bei den Lichtern erkennt Ihr bereits im Histogramm. Manche Automatiken werden auch diesen Farbstich bearbeiten; andere Funktionen kümmern sich dagegen ausschließlich um die Kontraste, rühren die Farbstimmung jedoch nicht an.

Auswahl im Menü

Die meisten Automatik-Befehle findet Ihr ab Photoshop CS5 direkt im Bild-Menü, also auch bei Photoshop CS6 und CC. Bei Photoshop CS4 braucht Ihr das Untermenü Bild, Korrekturen, bei CS3 Bild, Anpassungen. In Photoshop Elements ab Version 8 nutzt Ihr das Hauptmenü Überarbeiten.

Der Befehl Auto-Kontrast hellt das Bild hier deutlich auf, ändert aber die Farbstimmung nicht – das Bild erscheint immer noch etwas rötlich.

Der Hintergrund: Photoshop dehnt alle drei Grundfarben gleich weit aus. Rot dominierte im Orginal - es dominiert also auch in der automatisch korrigierten Version, wie das Histogramm gut zeigt.

Wollt Ihr die Farbstimmung schützen, ist Auto-Kontrast der richtige Befehl. Das gilt speziell für Bilder mit einer erwünschten Farbdominante, zum Beispiel Sonnenuntergänge. Solche Motive ändern ihre Farben bei den anderen Automatikkorrekturen drastisch.

Auto-Kontrast

Kontrast und Farbstimmung gemeinsam korrigieren

Nächster Versuch: Der Befehl Auto-Farbton beeinflusst Farbe als auch Kontrast deutlich. Der Befehl wirkt stärker als alle anderen Automatiken. Das Ergebnisbild wirkt hier nicht nur kontrastreicher, sondern auch viel bläulicher als die Vorlage.

Der Hintergrund: Anders als beim Auto-Kontrast nutzt jede einzelne Grundfarbe nun die komplette Bandbreite von Tonwert 0 bis 255; weil Blau zuvor viel schwächer war als Rot, gewinnt Blau relativ mehr hinzu. Das erkennt Ihr auch im Histogramm-Bedienfeld.

Der Befehl heißt bei Photoshop Elements und in sehr alten Photoshop-Ausgaben Auto-Tonwertkorrektur. Er peppt garantiert auch sehr flaue Vorlagen auf und enthüllt oft eine überraschend neue Bildwirkung.

Auto-Farbton

Vorsichtige Korrektur

Der Befehl Bild, Auto-Farbe ändert die Helligkeit, vor allem aber die Farbstimmung. Das Foto erscheint etwas bläulicher und kontrastreicher. Das Histogramm zeigt fast keinen Farbschwerpunkt.

Insgesamt wirkt dieser Befehl schwächer als die anderen Varianten. Sie erhalten weniger sogenannte Beschneidung, also Detailverlust durch Verschieben von Tonwerten auf reines Schwarz oder Weiß.

Übrigens: Bei allen Kontrastkorrekturen zeigt das Histogramm leichte Risse. Das ist ganz normal und stört die Bildwirkung am Monitor oder im Druck meist nicht.

Und wirkt die Korrektur doch etwas zu stark, wählt Ihr in Photoshop unmittelbar anschließend Bearbeiten, Verblassen, um sie stufenlos zurückzunehmen. Wollt Ihr nur Farbänderungen zurücksetzen, ändert Ihr den Überblendmodus im Verblassen-Dialog von Normal zu Luminanz.

Helligkeit und Kontrast verbessern

Den Befehl Helligkeit und Kontrast verbessern gibt es seit Photoshop CS6 (2012). Ihr findet ihn nicht im Bild-Menü. Stattdessen nutzt Ihr einen dieser Wege:

Öffnet den Dialog Helligkeit/Kontrast und klickt auf Automatisch. Das geht auch per Einstellungsebene Helligkeit/Kontrast. Öffnet per Untermenü Bild, Korrekturen die Dialoge Tonwertkorrektur oder Gradationskurven und klickt auf Optionen. Erzeugt eine Einstellungsebene Tonwertkorrektur oder Gradationskurven und klickt bei gedrückter Alt-Taste auf Auto.

Helligkeit und Kontrast verbessern ändert die Farbstimmung grundsätzlich nicht, es bearbeitet nur Helligkeiten. Anders als Auto-Kontrast, Auto-Farbton und Auto-Farbe kann Helligkeit und Kontrast verbessern ein Bild jedoch auch dann noch aufhellen oder abdunkeln, wenn das Histogramm bereits von 0 bis 255 ausgenutzt wird.

Photoshop Elements bietet diese Funktion zwar nicht, hat aber im Überarbeiten-Menü interessante Alternativen: die vollautomatische Intelligente Auto-Korrektur; sie heißt als fein regelbare Version Intelligente Korrektur anpassen.

Die automatischen Farbkorrekturoptionen

Klickt Ihr, wie im letzten Abschnitt beschrieben, in Photoshop-Vollversionen auf Auto oder auf Optionen, landet Ihr in den Automatischen Farbkorrekturoptionen. Dieses Dialogfeld bietet alle Auto-Korrekturen unter anderer Bezeichnung erneut an – und erlaubt zusätzliche Feinsteuerung, die Ihr nicht erhaltet, wenn Ihr die Befehle direkt im Bild-Menü aufruft.

So hängen die Befehle in den Farbkorrekturen mit den Auto-Befehlen zusammen:

Photoshop CC, Bild-Menü

Photoshop Elements 13, Überarbeiten-Menü

Photoshop CC, Automatische Farbkorrekturoptionen bei Tonwertkorrektur

Wirkung

Auto-Farbton

Auto-Tonwerkorrektur

Kontrast kanalweise verbessern

Tonwertspektrum maximal erweitern, Farbänderung möglich

Auto-Kontrast

Auto-Kontrast

Schwarzweiß-Kontrast verbessern

Tonwertspektrum erweitern ohne Farbänderung; wirkt schwächer

Auto-Farbe

Auto-Farbkorrektur

Dunkle und helle Farben suchen

Tonwertspektrum weniger verändert, vor allem Farbänderung

 

 

Helligkeit und Kontrast verbessern

verbessert v.a. Mitteltöne ohne Farbänderung

 

Für alle Automatiken außer Helligkeit und Kontrast verbessern bieten Photoshops Automatische Farbkorrekturoptionen zusätzliche Einstellungen:

 

Neutrale Mitteltöne ausrichten: Zusatzoption gegen leichte Farbstiche Farbfelder für Tiefen, Mitteltöne, Lichter: Definiert, welcher Farbton tatsächlich als Zieltiefenfarbe ("reines Schwarz"), Zielmitteltonfarbe (Neutralgrau) und Ziellichterfarbe ("reines Weiß") gilt. Oft sind die möglichen Extremwerte nicht sinnvoll. Die Vorgaben beeinflussen auch die Wirkung der Pipetten bei Gradationskurven und Tonwertkorrektur Beschneiden-Wert: Legt fest, ob Photoshop bei der Automatik-Korrektur extreme Helligkeitswerte ignoriert; je höher der Beschneiden-Wert, desto stärker wirkt die Automatik

Zusätzlich gibt es die Option Als Standard speichern: Setzt das Häkchen, wenn Ihr die aktuell eingestellten Vorgaben künftig unmittelbar per Klick auf Auto oder Automatisch bei Gradationskurven und Tonwertkorrektur anwenden möchtet.

Am besten per Einstellungsebene

Wendet alle Automatikkorrekturen in Photoshop-Vollversionen am besten per Einstellungsebene an. So lassen sich die Auto-Veränderungen besonders leicht durchtesten, verfeinern, abschalten und übertragen. Zum Beispiel so:

Erzeugt eine Einstellungsebene Gradationskurven oder Tonwertkorrektur. Klickt bei gedrückter Alt-Taste auf Auto, klickt die verschiedenen Automatiken testweise an und bestätigt die passende Verbesserung mit OK. Verfeinert die Korrektur mit den Reglern in der Einstellungsebene. Teilweise werden die Regler durch die Automatikkorrektur bereits verändert.

Der Raw-Dialog und Lightroom

Auch der Photoshop-Raw-Dialog und Lightroom haben eine Schaltfläche namens Automatisch. Sie verändert grundsätzlich nur die Helligkeit und nicht die Farbstimmung. Wollt Ihr auch die Farbe beeinflussen, nehmt das Weißabgleich-Werkzeug. Die Änderungen sind wie immer verlustfrei, lassen sich verfeinern, abschalten und auf weitere Fotos anwenden.

Ihr seht, die automatischen Korrekturen sind vielseitiger, als man auf den ersten Blick denkt. Ein schneller Test lohnt bei allen Problembildern.

Alle hier gezeigten Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Diese weiteren Filme zur Bildkorrekturen in Photoshop oder PS Elements könnten Euch auch interessieren:

Zu PS Elements

595-Schnellkorrektur-teaser-gross.jpg

Schnellkorrektur, Organizer, Photoshop Elements

Farbstiche entfernen, Photoshop Elements Tutorial

608-Tonwertkorrektur-teaser-gross.jpg

 

Zu Photoshop

Photoshop Histogramm beurteilen

104_Farbkorrekturkomb_Teaser.jpg

Farbstiche entfernen

77_Gradationskurve_Teaser.jpg

78_Gradationskurve_02_Teaser.jpg

79_Tiefen-Lichter_Teaser.jpg

80_Tiefen-Lichter_Teaser_338.jpg

75_Tonwertkorrektur_Teaser_338.jpg

76_Tonwertkorrektur_2_Teaser.jpg

 

 

5 Bildideen für Hochzeitsfotos

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Habt Ihr das Gefühl, dass Ihr immer wieder „dieselben“ Fotos bei Hochzeiten produziert? Wenn ja, dann ist dieser Beitrag genau das Richtige für Euch.

Ich möchte Euch heute ein paar Ideen für Eure Hochzeitsfotos geben, als kleine Inspirationsquelle.

Diese fünf Bildideen könnt Ihr bei fast jeder Hochzeit umsetzen und sie sehen immer gut aus.

1. Der Landscape Shot

Der Großteil der Hochzeitsfotografen konzentriert sich beim Paarshooting ausschließlich auf Nahaufnahmen vom Brautpaar.

Aber warum nicht mal die Umgebung mit aufs Bild nehmen?

Die Locations der Hochzeiten sind meistens wunderschön, wäre doch schade, die nicht auch zu fotografieren

Hochzeitsfotografie - Bildideen - Landscape Shot

2. Der Makro Ringshot

Viel schöner, als die Ringe auf den Händen des Paares zu fotografieren ist es, die Ringe separat zur Geltung zu bringen. Ich verwende dazu das Canon 100mm 2.8L, eine absolute Traumlinse!

Hochzeitsfotografie - Bildideen - Makro - Ringshot

3. Kleid im Gegenlicht

Das Getting Ready der Braut findet häufig nicht in den fotogensten Räumen statt, somit fällt es schwer, eine gute Stelle zu finden, um das Brautkleid aufzuhängen.

Aber so gut wie jeder Raum hat ein Fenster oder - wie hier - eine Balkontür. Kleid aufhängen, in die Hocke gehen und von unten hinauf fotografieren. Zack - und Ihr habt ein super Foto vom Kleid :)

Brautkleid im Gegenlicht

4. Hände der Brautmutter am Brautkleid

Die letzten Handgriffe beim Anziehen des Kleids sind ein intimer Moment, den Ihr auf jeden Fall einfangen solltet. Meistens ist es die Mutter, oft auch die Schwester oder Trauzeugin, die das Kleid zuschnürt. Am liebsten verwende ich für diesen Shot das 50mm 1.2L, womit man richtig nah rangehen kann und der Betrachter so das Gefühl hat, live dabei zu sein.

Bildideen für Hochzeitsfotografie

5. Brautjungfern / Groom’s Men

Dieses Motiv ist mittlerweile schon fast zu einem Pflichtfoto geworden. Wenn nicht genug Platz ist, um Männer und Frauen gleichzeitig aufs Bild zu nehmen, macht die Shots einfach separat.

Also einmal mit Bräutigam und seinen Jungs und einmal nur die Mädels mit Braut. Mit diesen beiden Gruppen entstehen häufig die entspanntesten und besten Gruppenfotos!

Gruppenfoto Hochzeit

Ich hoffe, es war der ein oder andere Tipp für Euch dabei!

Viel Spaß beim Ausprobieren! Euer Andi.

Alle hier gezeigten Bilder und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Weitere Filme von Andreas Kowacsik rund um das Thema Hochzeitsfotografie findet Ihr übrigens hier:

Andreas Kowcsik, Hochzeitsfotografie, Posingtipps für Brautpaare

Cochic Photography, Posing für Hochzeitsgruppen, Tipps mit Andreas Kowacsik

Hochzeitsfotografie, Engagement Shooting, Tipps von Andreas Kowacsik

Hochzeitsfotografie

SmartAlbums

Kameratasche Hochzeitsfotografie, Ausrüstung Hochzeitsfotograf

 

 

 

Gitarren in freier Wildbahn

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Diesmal geht es um ein konkretes Projekt, das ich zusammen mit einem befreundeten Gitarristen realisiert habe. Hier möchte ich einfach mal einen Blick hinter die Kulissen eines Projektes zeigen, das sich insgesamt über fast ein Jahr erstreckt hat.

Die Aufgabenstellung war, eine umfangreiche Gitarrensammlung an unterschiedlichen Locations in Szene zu setzen. Ein Teil der Aufnahmen entstand im Studio, aber einige Szenen wollten wir auch in der freien Natur realisieren.

Country & Western Shooting Outdoor

Die Planung

Insgesamt waren 14 Gitarren am Start. Ideen für eine passende Location zu finden, die auch zum musikalischen Repertoire passt, war nicht wirklich das Problem.

Die passende Örtlichkeit dann aber auch in erreichbarer Nähe zu finden, schon eher. Glück hatten wir mit dem Thema Blues, hier fanden wir recht schnell ein altes, verlassenes Bahngelände, das eine unglaubliche Vielzahl an fotogenen Details bereitstellte und die Railroad-Atmosphäre bot, die wir uns vorgestellt hatten. Alte Bahnwagons, überwucherte Schienen, verrostete Werkzeuge usw.

Für das Thema Country and Western mussten wir dann allerdings doch bis in die Niederlande fahren, um eine Umgebung zu finden, die unseren Vorstellungen von Weite und Wüste entsprach.

Weitere Aufnahmeorte fanden wir aber glücklicherweise relativ nah auf einer Burgruine, an einem stillgelegten Steinbruch, den wir auch mit dem speziell für das Shooting geliehenen Cadillac befahren konnten und gleich um die Ecke im Stadtpark an einer Stelle, die von Sprayern intensiv genutzt wurde.

Gitarrenshooting im Bahnwaggon

Sicherheit vor Ort

Das große Problem beim Fotografieren von Gitarren ist: sie stehen nicht von allein, sondern benötigen eigentlich einen sicheren Gitarrenständer. In vielen Fällen konnten wir zwar die Instrumente an vorhandene Dinge anlehnen, aber leider war das nicht immer möglich.

Um das Problem in den Griff zu bekommen, experimentierten wir mit den unterschiedlichsten Lösungen und entschieden uns zum Schluss für einen modifizierten Gitarrenständer mit gekürzten Beinen und einem Zusatzgewicht, das wir von einem Galgenstativ zweckentfremdeten.

So konnten wir die Instrumente wenn nötig auch frei im Raum aufstellen, ohne dass eine Befestigung sichtbar wurde. Zur Sicherheit wurden alle Gitarren zusätzlich mit dünnen Nylonfäden gesichert und mit kleinen Moosgummistücken oder Stoffstreifen unterlegt, um den empfindlichen Lack zu schützen.

Gitarrenständer - Outdoorshooting

 

  Sturzgefahr beim Outdoorshooting

Vorsicht: Sturzgefahr

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen stand immer jemand außerhalb des Bildbereiches bereit, um die teuren Instrumente im Notfall vor einem Sturz zu bewahren.

Transportprobleme

Auch wenn Gitarren nicht zu den wirklich großen Instrumenten zählen, kommt bei mehreren Gitarren, zusammen mit Gitarrenständern, Lichtequipment, Kamera und Objektiven usw. einiges zusammen, was transportiert werden will. Ist die Location nicht mit dem Auto zugänglich - wie beispielsweise die besagte Burgruine - stand uns vor dem Shooting ein längerer Fußmarsch bevor, der sich teilweise über einige Kilometer erstreckte. In dem niederländischen Naturschutzgebiet konnten wir wenigstens ein Pferd mitnehmen (Danke an Jolly an dieser Stelle), das sich natürlich auch als Modell zur Verfügung stellte.

Es werde Licht

Um eine einigermaßene Kontrolle über die Lichtverhältnisse zu haben, setzten wir bei fast allen Aufnahmen ein oder zwei Systemblitzgeräte zusammen mit einer 50 x 70 cm großen Softbox, einem flash2softbox-Adapter mit Handgriff ein. Teilweise, um besondere Lichtstimmungen wie zum Beispiel zur blauen Stunde auf der Burgruine (Weißabgleich auf Blitzlicht, um die Intensität des Adendlichtes zu intensivieren) zu erzeugen, hauptsächlich aber, um Schatten aufzuhellen oder - wie bei der Aufnahme im Fahrgastraum des Cadillacs - überhaupt zu einer attraktiven Lichtstimmung zu gelangen. Vor allem aber, um die dünnen Saiten der Gitarren sichtbar zu machen und die Konturen der Instrumente hervorzuheben.

Blitzaufbau

Ausgelöst wurde das Blitzgerät über einen normalen Funkauslöser, die Einstellungen an Kamera und Blitzlicht wurden dabei komplett manuell vorgenommen. Den Abschluss des Projektes bildete ein Shooting bei einem Konzertveranstalter, bei dem nochmal alle Instrumente gemeinsam die Bühne betraten. Auch hier kam Blitzlicht zusätzlich zur vorhandenen Bühnenbeleuchtung zum Einsatz. Diesmal aber in Form einer Studioblitzanlage, die aber nur mit reduzierter Leistung und zwei Softboxen eingesetzt wurde, um die Bühnenatmosphäre zu erhalten.

Aufbau Konzertshooting

Veröffentlicht wurden die Aufnahmen in dem Bildband „Jan Henning’s Ojo de Gato“, der zusammen mit seiner CD erschienen ist.

Bluesbird Saiten

 

 

Alle hier gezeigten Fotos und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Autors

 

Wenn Ihr Euch für Stilllife und Objektfotografie interessiert, schaut Euch doch auch mal diese Filme an:

Autofotografie einfache Mittel bei Nacht

Motorrad fotografieren, Wie fotografiere ich ein Motorrad

Auto mit Taschenlampe fotografieren

Die Richter Challenge, Stills on Location, Richter Studiogeräte

Industriefotografie, Maschinen fotografieren

konturen auf glas fotokurs fotoworkshop

Bildideen, Bildinspiration, Stilllife

Bildideen, Bildinspiration, Stilllife, Workshop, Objektfotografie

Zündkerzen fotografieren Sachaufnahme

Autofotografie, Entfesselt Blitzen, Auto fotografieren

 

 


IPTC lesen und schreiben

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Verliert Ihr auch manchmal den Überblick in Eurer Bildersammlung? Wollt Ihr auf die Schnelle genau die richtigen Bilder finden und nicht lange in vielen Ordnern stochern?

Dann lohnt sich ein Blick auf die IPTC-Technik: Damit speichert Ihr Textnotizen direkt in den Bilddateien – ideal auch für komplexe Suchaufträge.

IPTC Daten lesen und schreiben

Die Vorteile im Überblick

Der IPTC-Standard bietet genormte Felder wie "Überschrift", "Bildbeschreibung" oder "Schlüsselwörter".

Diese Angaben erscheinen wohlgemerkt nicht sichtbar über dem Foto. Sie lassen sich aber mit vielen Programmen lesen und auch auf Fotoseiten im Netz nutzen.

Alle IPTC-Vorteile im Überblick:

Viele Programme schreiben zumindest einige IPTC-Angaben, unter anderem Photoshop, Photoshop Elements und Lightroom, aber auch Gratisprogramme und der Windows-Explorer. Gebt Ihr ein Foto weiter, wandern die Text-Angaben gleich mit zum Empfänger. Das ist ein großer Vorteil gegenüber Bildverwaltungen, die Beschreibungen nur in der eigenen Datenbank und nicht nach IPTC-Norm direkt in den Dateien sichern. Die IPTC-Stichwörter und Überschriften werden auch von Fotoseiten im Netz verwendet, etwa bei Flickr, iStockphoto oder Fotolia. So recherchiert die ganze Welt nach Euren Suchbegriffen. IPTC-Texte eignen sich für gezielte Suchen im eigenen Bildarchiv. Das geht mit jedem IPTC-tauglichen Programm, also auch mit Gratisprogrammen, Windows-Explorer und Mac-Finder. Bei der Suche könnt Ihr je nach Programm auch mehrere Begriffe kombinieren, auch mit anderen Metadaten; ein Beispiel: sucht nach allen Fotos von "Anna", die in "Italien" am "Strand" entstanden, und zwar ab 2013 und nur mit einer Sony-Kamera Je nach Programm erscheinen die Überschriften und Bildbeschreibungen auch in Diaschauen und Webgalerien.

Anzeigen von IPTC Daten in Diashows

IPTC und andere Metadaten

Die IPTC-Texte sind nur ein Teil der sogenannten Metadaten - Informationen, die das Bild näher beschreiben.

Zu den Metadaten gehören außerdem:

Technische Angaben wie Pixelzahl oder Dateigröße Kameradaten wie Hersteller, Aufnahmezeitpunkt, Brennweite, Empfindlichkeit, Belichtungszeit und Blitzverwendung (die sogenannten Exif-Daten) Sternewertung und Farbmarkierungen Vorgaben für Kontrast, Bildausschnitt oder Schärfe zum Beispiel aus Lightroom oder aus dem Photoshop-Raw-Dialog – die Programme speichern solche Änderungen nur "als Mathematik" neben den Original-Pixeln, die unverändert bleiben Wo werden die IPTC-Angaben gespeichert? Lightroom Voreinstellungen für IPTC Daten

Einige Programme schreiben die IPTC-Informationen direkt in die Bilddateien, jedenfalls bei JPG-, DNG- und TIFF-Bildern.

Das gilt zum Beispiel für die Programme XnView, Picasa und in der Regel auch für Bridge. So bleiben Eure Notizen erhalten, wenn Ihr die Fotos verschiebt, weitergebt oder auf eine Internetseite stellt. Die IPTC-Einträge kosten nur wenige Kilobyte Festplattenkapazität.

Allerdings: Lightroom und Photoshop Elements sichern IPTC-Begriffe zunächst nur in der programm-eigenen Datenbank, aber nicht unmittelbar in jeder betreffenden Fotodatei.

Sichert die Texte am besten auch hier zusätzlich in der Datei selbst. Dazu wählt Ihr Fotos mit neuen IPTC-Einträgen erst einmal aus, dann geht's so weiter:

In Lightroom ist der Tastendruck Strg+S erforderlich, am Mac also Cmd+S. Im Organizer von Photoshop Elements wählt Ihr Datei, Stichwort-Tag und Eigenschafteninformation mit Fotos speichern.

Lightroom speichert die IPTC-Änderungen wahlweise immer auch automatisch in der Datei. Dazu klickt Ihr auf Bearbeiten, Katalogeinstellungen und nutzt dann im Metadaten-Register die Option Änderungen automatisch in XMP speichern.

Etwas Ähnliches gibt es auch bei Bridge: Dort nehmt Ihr Bearbeiten, Voreinstellungen. Ganz oben gibt es das Klappmenü Bildeinstellungen speichern in. Nur mit der Vorgabe Filialdokumente "*.xmp" schreibt Bridge Eure IPTC-Texte direkt in die Datei und nicht nur in die eigene Datenbank.

Voreinstellungen Bridge für IPTC Daten

Sonderfall Raw-Dateien

Bei Raw-Dateien mit Endungen wie .cr2, .nef oder .arw schreiben Bridge oder Lightroom die IPTC-Angaben generell nicht in die Bilddatei selbst, sondern in eine separate Datei, die sogenannte Filialdatei mit der Endung *.xmp. Wenn Ihr die Raw-Dateien mit Hilfe von Bridge oder  Lightroom verschiebt, wandern, wandern die Filialdateien automatisch mit. Wer dagegen zum Beispiel per Explorer oder Finder verschiebt oder kopiert, muss selber darauf achten, auch die xmp-Dateien mit zu übertragen.

Bequemer wirkt es oft, Raw-Dateien verlustfrei nach DNG umzuwandeln. Dieses Dateiformat des Photoshop-Herstellers Adobe nimmt IPTC-Texte automatisch mit auf, so dass keine zusätzliche Datei entsteht. Zudem spart DNG oft etwas Speicherplatz gegenüberüber anderen Raw-Formaten. Alternative: Einige Bildprogramme der Kamerahersteller packen IPTC-Texte auch direkt in die Original-Raw-Dateien.

RAW-Dateien und IPTC

Hier tragt Ihr die IPTC-Informationen ein

IPTC Dialog

Direkt in Photoshop gibt es den Befehl Datei, Dateiinformationen, der alle IPTC-Angaben für eine einzelne Datei aufnimmt.

Bequemer wendet Ihr Eure Informationen in Bridge an – die Bedienfelder Metadaten und Stichwörter schreiben IPTC gleich in ganze Bildserien.

Noch aufwändiger als Bridge, aber auch komplizierter, wirkt Lightroom. Für IPTC-Änderungen nehmt Ihr hier das Bibliothek-Modul mit den Bedienfeldern Stichwörter festlegen, Stichwortliste und Metadaten.

Besonders wichtig: Die Stichwörter

Extra-Funktionen bieten Bridge und Lightroom für IPTC-Stichwörter, die manchmal auch englisch als "Tags" bezeichnet werden: Beide Programme fassen die Begriffe durch Stichwort-Sets zusammen: Packt zum Beispiel die Ausdrücke "Fluss", "Flüsse", "river", "rivers", "Wasser" und "Water" in ein Stichwort-Set names "Fluss".

So lassen sich mehrere Stichwörter gleichzeitig anwenden. Zu einem vorhandenen Stichwort schlägt Bridge wahlweise weitere Begriffe vor. Manche Kameras tragen automatisch gleich beim Fotografieren bestimmte IPTC-Texte ein, zum Beispiel den Namen für das Copyright.

Stichwörter

Wer auf der eigenen Festplatte nach IPTC-Begriffen suchen will, verwendet in Bridge und in Lightroom den üblichen Tastendruck Strg+F beziehungsweise Cmd-F.

Aber auch Windows-Explorer und Mac-Finder finden IPTC-Begriffe.

Die bequeme Metadatenvorlage

Immer wieder braucht man die gleichen Angaben – nicht nur die Adresse des Fotografen, auch manche Stichwörter und  Beschreibungen kehren immer wieder.

Schreibt darum darum typische Informationen in eine sogenannte Metadatenvorlage. Die lässt sich dann auf ganze Bildserien anwenden.

Die damit bereits ins Bild geschriebenen Informationen lassen sich für kleinere Bildgruppen jederzeit weiter verfeinern.

Bridge bietet Metadatenvorlagen im Werkzeuge-Menü an. Lightroom nennt es Metadatenvorgaben, zu finden im Metadaten-Menü des Bibliothek-Bereichs.

Metadatenvorgaben könnt Ihr hier auch gleich beim Importieren anwenden.

Metadatenvorlage

Wie verschwinden die IPTC-Einträge wieder?

In Photoshop und Lightroom ist es gar nicht so leicht, vorhandene IPTC-Einträge wieder komplett zu entfernen. Es gibt verschiedene, umständliche Wege:

Geht es nur um ein einzelnes Bild, tippt Ihr in jedes IPTC-Feld einen Punkt oder etwas anderes Neutrales – das ist sicherer, als das Feld einfach nur leerzulöschen. Erstellt eine Metadatenvorlage, die in sämtlichen Feldern nur einen Punkt oder ein Leerzeichen hat. Diese Vorlage wendet Ihr auf alle Bilder an, deren IPTC-Werte verschwinden sollen.

Bei diesen zwei Verfahren verschwinden nur IPTC-Texte, während die Exif-Belichtungsinformationen der Kamera erhalten bleiben. Wer neben den IPTC-Daten auch die Exif-Werte löschen will, nutzt in Photoshop einen dieser Wege:

Konvertiert die Fotos in ein Dateiformat, das kein IPTC unterstützt, so etwa TGA, BMP oder PCX. Dann kann man immer noch zum ursprünglichen Dateiformat zurückwechseln, zum Beispiel zu JPG. Dabei entsteht je nach Dateiformat Qualitätsverlust, der aber zumeist nicht auffällt. Kopiert die Bilder in eine neue, leere Datei.

Alle hier gezeigten Texte und Bilder unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

Mehr zum Thema findet Ihr auch in den folgenden Filmen:

IPTC Core

Metadaten, Exif-Daten, IPTC-Daten, Interne Daten, Lightroom

Stichwörter in Lightroom 4

Metadaten, EXIF-Daten, Metadata Wrangler, Lightroom

Metadaten in Bridge

Metadaten in Lightroom 4

Stichwörter Metadaten Lightroom

Bildorganisation in Bridge

 

Gestaltung in der Streetfotografie

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Auch in der Streetfotografie gilt eine gute und saubere Bildgestaltung als Garant für bessere, harmonischere und attraktivere Bilder.

Nur leider fokussieren sich viele Fotografen nur aufs Hauptmotiv und vergessen dabei den Hintergrund oder die komplette Gestaltung.

Gestaltung in der Streetfotografie

Ich versuche jeweils, das Bild schon in meinem Kopf zu gestalten, bevor ich hingehe und die Kamera ausrichte.

Wenn ich genug Zeit dafür habe, richte ich die Kamera perfekt aus, so dass die Führungslinien in die Ecken verlaufen und ich genau weiss, wo sich das Motiv zum Zeitpunkt der Auslösung befinden soll.

Denn dann muss ich nur noch abdrücken.

Bildgestaltung Streetphotography

Das Wichtigste bei der Gestaltung in der Streetfotografie ist, dass man alles aus dem Bild verbannt, was diesem nichts bringt.

Ferner soll der Hintergrund frei von störenden Elementen und Mustern sein sowie einen großen Helligkeitsunterschied zum Hauptmotiv aufweisen. Also viel heller (Silhouette) oder viel dunkler als das Hauptmotiv. Nur so wird dieses gut sichtbar und der Betrachter muss es nicht im Bild suchen.

Klare Führungslinien zeigen dem Auge zusätzlich, wo sich das Hauptmotiv befindet. Ich finde es völlig ausreichend, wenn nur eine Person im Bild ist und diese dadurch sehr einfach als Hauptmotiv erkennbar wird.

Es gibt zu viele Streetfotos, bei denen einfach in die Menge geknipst wird und wo der Betrachter nachher rätselt, was wohl die Idee des Fotos war.

Aber wie soll der Betrachter das erkennen, wenn der Fotograf schon keinen Plan hatte?

Also fragt Euch vor dem Auslösen, was ist das Hauptmotiv?

Was ist das Hauptmotiv?

Ich muss wohl nicht erwähnen, dass es den goldenen Schnitt, die Drittelregel und mehr Raum in Blickrichtung gibt.

Ich wende diese Grundlagen bei jedem Bild konsequent an und so sind auch Bilder ohne viel inhaltlicher Aussage und Geschichte attraktiv für den Betrachter. Dies nur, weil die Bildgestaltung korrekt und harmonisch angewendet wurde.

Es ist viel wichtiger, dass die Gestaltung korrekt ist, als dass die Schärfe und Belichtung perfekt sind. Das Auge wird viel stärker durch falsch positionierte Objekte gestört, als  durch etwas Unschärfe oder falsche Belichtung. Und wenn man bedenkt, dass heutzutage viele Kameras im Automatik Modus vieles richtig machen, könnte man sich auch mal zu 100% auf die Bildgestaltung konzentrieren und die Kamera machen lassen.

Leider hat manch ein Fotograf dann das Gefühl, die Kamera hätte das Bild gemacht. Aber die Gestaltung macht das Bild und die wird vom Fotografen gemacht.

Bildgestaltung in der Streetfotografie

Wenn man die Grundlagen der Bildgestaltung erfolgreich umgesetzt hat, gibt es zusätzliche Herausforderungen, wie zusätzliche Ebenen ins Bild zu bringen.

Also nicht nur Hauptmotiv und Hintergrund, sondern auch einen Vordergrund und zusätzliche Gestaltungselemente.

Einen spannenden Vordergrund kann man sehr einfach erzeugen, indem man mit der Kamera durch etwas durchfotografiert.

So entsteht je nach Objekt und Distanz einen Rahmen, ein Guckloch oder ein leichter Schleier. Es wird zusätzliche Spannung erzeugt und ich kann garantieren, dass so ein Bild beim Betrachter besser ankommt.

Man muss sich bei der Gestaltung von der Masse abheben, damit das Bild in den Fluten heutiger sozialen Medien überhaupt eine Chance bekommt, beachtet zu werden.

Bildgestaltung - von der Masse abheben

Abschließend kann ich sagen, dass es bei jedem Foto nur ein Hauptmotiv braucht, dieses sich am richtigen Ort im Bild befinden muss, sich vom Hintergrund abheben sollte, es vielleicht durch zusätzliche Techniken wie Bewegungsunschärfe, Tiefenschärfe, Objekte im Vordergrund noch interessanter wird und einigermaßen scharf und richtig belichtet sein muss.

Alle diese Anforderungen sind mit jeder Kamera zu erreichen, benötigen aber etwas mehr Kreativität und Hirnschmalz vor dem Auslösen.

Ich bin überzeugt, wenn Ihr Euch vor dem nächsten Bild etwas mehr Gedanken macht, wird dieses bestimmt besser.

Hier noch ein paar Checkfragen zur Gestaltung in der Streetfotografie

Wenn ihr alle Fragen mit "Ja" beantworten könnt, kann man das Bild als gelungen bezeichnen.

Ist das Hauptmotiv klar erkennbar und gibt es nur eines davon? Ist das Hauptmotiv gemäß Drittelregel und „Mehr Raum in Blickrichtung“ ins Bild gesetzt? Hebt sich das Hauptmotiv stark vom Hintergrund ab (heller oder dunkler)? Ist der Hintergrund frei von Störungen und ablenkenden Objekten? Gibt es Führungslinien, die das Auge beim Betrachten unterstützen? Ist der Kamerastandpunkt nicht auf Augenhöhe des Fotografen? Wurde eine überdurchschnittlich kreative Gestaltung gewählt? Sticht das Bild aus einer Masse von ähnlichen Bildern heraus?

Ich wünsche Euch viel Spaß beim Ausprobieren.

 Thomas Leuthard

 Thomas Leuthard

 Thomas Leuthard

 Thomas Leuthard

 Thomas Leuthard

 Thomas Leuthard

 Thomas Leuthard

Alle hier gezeigten Fotos und Texte unterliegen dem Urheberrecht des Autors.

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1. Karlsruher Fotomarathon - 21.03.15

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Ihr kommt aus der Gegend von Karlsruhe und habt am 21. März noch nichts vor?

Dann macht doch mit beim 1. Karlsruher Fotomarathon:

10 Aufgaben, 9 Stunden, 3 Ziele.

1. Karlsruher Fotomarathon

Die Teilnehmerfotos werden von einer Fachjury - unter anderem mit Leica Master Class Trainer Herbert Piel - gesichtet und prämiert, auf die Gewinner warten attraktive Preise der Sponsoren.

Außerdem werden die Fotoserien in einer anschließenden Ausstellung präsentiert. 

Als Bonus erhält jeder angemeldete Teilnehmer zusätzlich eine kostenlose FotoTV. Tutorial-CD. „Perfekte Portraits mit einfachen Mitteln“ im Wert von 19.90 €*.

FotoTV. Tutorial CD Perfekte Portraits mit einfachen Mitteln

Veranstaltet wird das Non-Profit-Event von einem Team fotoverrückter Fotografen rund um Organisator Thomas Adorff, die den 1. Karlsruher Fotomarathon mit viel Engagement und Herzblut auf die Beine stellen.

Weitere Informationen und Anmeldung:

http://www.foto-marathon.de

*Die FotoTV. CD erhaltet Ihr vor Ort mit dem Starterpaket.

 

Rechtliches zum Nachfotografieren von Bildern

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Wie lernt der Mensch? Der Mensch lernt dadurch, dass er nachmacht, was andere Menschen ihm zeigen bzw. vormachen! 

So schaut das Baby, wie Mama den Brei isst, um es dann nachzumachen. An einem fremden Bahnhof schauen wir, wie Mitreisende Tickets aus dem Automaten ziehen, um es dann selbst zu versuchen. 

Genau so ist es auch bei uns Fotografen. Gerade wenn wir Fotografie lernen oder uns weiterentwickeln, schauen wir, wie andere Fotografen ihre Bilder gestaltet haben. 

Diese Bilder werden analysiert und nachfotografiert: 

So stellen wir uns Fragen: „Wie ist die Gestaltung?“, „Wie wurde das Licht gesetzt?“. „Wie ist die Stimmung?“, „Wie ist der Bildschnitt?“, „Farbe oder Schwarzweiß?“. 

Hierbei wird das Nachfotografieren in der Regel ganz bewusst geschehen. 

Es kann aber auch sein, dass wir zwar nicht bewusst nachfotografieren, aber doch unbewusst ein Bild im Kopf haben, das wir mal in einem Magazin oder Bildband gesehen haben.

Oder auch, dass wir eine Idee oder ein Konzept entwickeln und umsetzen, dann aber feststellen müssen, dass ein anderer früher schon die gleiche Idee hatte.

Bildrecht - Nachfotografieren von Fotos

Hier stellt sich unter rechtlichen Gesichtspunkten die Frage, ob man ohne weiteres fremde Bilder bzw. fremde Ideen nachfotografieren darf.

Bejaht man dies, schließt sich die spannende Frage an, ob man die nachgemachten Bilder auch veröffentlichen darf.

Aus der anderen Richtung geblickt geht es darum, ob ich als Fotograf verhindern kann, dass andere Fotografen meine Bilder nachfotografieren und veröffentlichen.

Bloßes Nachfotografieren ist zulässig

Um es kurz zu machen: Das bloße Nachfotografieren fremder Bilder, etwa um sich weiterzuentwickeln, ist zulässig und rechtlich nicht zu beanstanden.

Wie aus § 24 UrhG deutlich wird, ist nur die Veröffentlichung und Verwertung der nachgemachten Bilder kritisch, nicht aber das Nachstellen als solches. 

Ist auch eine Veröffentlichung nachgemachter Bilder zulässig?

Interessanter und diffiziler zu beurteilen ist die Frage, ob nachfotografierte Bilder auch veröffentlicht werden dürfen.

Die Antwort auf diese Frage lässt sich indirekt den Regelungen des § 24 Abs. 1 UrhG und des § 23 UrhG entnehmen.

Da die Regelungen aus sich heraus nicht selbsterklärend sind, werde ich sie nachfolgend erläutern. Für die Interessierten, die der Wortlaut der Vorschriften interessiert, habe ich sie am Ende des Textes nochmal zitiert.

Nach § 24 Absatz 1 UrhG darf ein Foto dann ohne Zustimmung des Urheber des benutzten Bildes verwendet werden, wenn es sich bei dem geschaffenen Werk um ein „selbständiges Werk“ handelt, das in „freier Benutzung“ eines anderen urheberrechtlich geschützten Werkes erfolgt ist. 

Damit möchte der Gesetzgeber einerseits das Interesse des Urhebers an dem verwendeten Foto schützen, andererseits aber dem Schöpfer des neuen Fotos die Gelegenheit geben, das ursprüngliche Foto als Inspirationsquelle zu nutzen. 

Warum? Der Gesetzgeber hat gesehen, dass jedes Werk (hier: Foto) das Produkt eines bestimmten Kulturzustandes ist, der wiederum auf früheren Kulturzuständen beruht. Hier geht es also um Weiterentwicklung! 

Dies setzt – so der weise Gesetzgeber – voraus, dass ein geschütztes Foto wieder Ausgangspunkt für weitere, spätere Werke sein kann. 

Damit kann nicht für jede Benutzung eines Werkes die Zustimmung des Urheberrechtsinhabers erforderlich sein.

Aber was bedeutet dies konkret?

Wann ist nun ein zustimmungsfreies Veröffentlichen von nachfotografierten Bildern möglich?

Hier sind drei verschiedene Konstellationen zu beachten, die es zu beurteilen gilt:

Konstellation 1: Das Ursprungsfoto ist 1:1 nachfotografiert bzw. kopiert

Aus dem Vorgesagten folgt, dass ein bloßes Kopieren der relevanten Inhalte nicht zulässig ist.

Hierbei handelt es sich jedenfalls nicht um eine geforderte Weiterentwicklung und kein selbständiges Werk, sondern schlicht um ein Plagiat.

Das Veröffentlichen solcher Bilder ist nur mit Zustimmung des Urheberrechtsinhabers des Ausgangsbildes zulässig.

Beispiele

Beispiel 1:

Fiktives Beispiel: Ein bekannter Fotograf hat ein Stilllife gefertigt für eine Schmuckproduktion.

Das Bild zeigt verschiedene Ringe, die kunstvoll an den fünf Zweigen eines Asts arrangiert sind. Der Ast mit den fünf Zweigen sieht aus wie ein Arm mit Hand und Fingern.

Auf die Zweigfinger sind die Ringe platziert. Auf den Ast (das heißt dem Arm) ist noch ein kostbares Armband arrangiert. Das Ganze ist aufwändig und stimmungsvoll beleuchtet.

Beispiel 2:

Beispiel aus dem Buch von Eberhard Schuy „Objektfotografie im Detail“ S. 105 (ein für Produktfotografen überaus empfehlenswertes Buch!): Hier wurde eine verrostete und halb zerfallene Bierdose fotografiert.

Der Clou bei dem Bild ist, dass aus der vorgesehenen Öffnung (der Clipverschluss ist geöffnet) frisches Bier herausläuft.

Da die Dose, die frei im Raum schwebt, völlig kaputt ist, ist dies tatsächlich unmöglich und wurde technisch aufwändig konstruiert.

© Eberhard Schuy

Foto:  © Eberhard Schuy - Beispiel mit freundlicher Genehmigung von Eberhard Schuy

Werden diese Bilder 1 und 2 schlichtweg 1:1 nachfotografiert, darf dies zwar zu Übungszwecken geschehen.

Eine Verwertung, das heißt insbesondere eine Veröffentlichung ist allerdings unzulässig, da es die Urheberrechte der Fotografen der Ausgangsbilder verletzt.

Konstellation 2: Das Ursprungsfoto ist so geändert, dass die Änderung als „bloße“ Bearbeitung anzusehen ist

Wie die Regelung von § 23 UrhG zeigt, darf ein nachgestelltes Foto auch dann nicht ohne Zustimmung des Urhebers des Ausgangsbildes veröffentlicht werden, wenn die Änderungen, die gegenüber der „Vorlage“ vorgenommen worden sind, als bloße Bearbeitung oder Umgestaltung des Werkes anzusehen sind. 

Das ließe sich dann auch darauf übertragen, wenn nicht lediglich das Originalbild bearbeitet, sondern das Bild nachfotografiert wird, die Änderungen gegenüber dem Original aber so marginal sind, dass diese wie eine Bearbeitung wirken.

Bearbeitung und Umgestaltung beinhalten beide eine Veränderung des benutzten Werkes.

Der Unterschied liegt „lediglich“ darin, dass der Bearbeiter die Identität des Originalwerkes durch die Veränderung unberührt lassen will.

Demgegenüber spricht man von einer „Umgestaltung“, wenn der Verfasser das Ergebnis als eigenes Werk ausgeben will („Plagiat“). 

Wesentlich für Bearbeitungen/Umgestaltungen ist, dass es sich hierbei nicht um grundlegende Änderungen, sondern eher um „kleinere“, „redaktionelle“ Anpassungen handelt und keine neuen stilbildenden Elemente hinzutreten.

Beispiele von Bearbeitungen/Umgestaltung sind etwa das Bearbeiten von Bildern mit Photoshop (ohne Aufnahme neuer stilbildender Elemente).

Hierzu zählen auch Retuschierarbeiten und das Entfernen/Hinzufügen nicht wesentlicher gestaltender Bildelemente (z. B. Beseitigung von Strommasten oder Hinzufügen von Grünflächen durch den Kopierstempel in Landschaftsaufnahmen), Farbanpassungen, Änderungen in Schwarzweiß oder Tonung, ein anderer Bildschnitt etc.

Beispiele:

Beispiel 1:

Hier würde das Beispiel 1 so nachfotografiert, dass lediglich eine Bearbeitung vorliegt:

Die genannten Requisiten (auch wenn ggf. nicht so hochwertiger Schmuck) werden ebenfalls verwendet und über Ast und Zweige gesteckt.

Die Äste sind ein jedoch wenig karger und stilisierter. Es wird zudem ein etwas engerer Bildausschnitt gewählt. Bis auf den (farbigen) Schmuck ist nun aber das Bild in einem Sepia-Ton gehalten.

Es werden verschiedene Filter verwendet, die Beleuchtung ist ein wenig anders gewählt.

Diese Bearbeitung ändert nichts daran, dass die Ursprungsidee deutlich übernommen und nur wenig – eben eine Bildbearbeitung – geändert wird.

Das Ausgangsbild wird hier als Vorlage verwendet und es fließt nur wenig Eigeninitiative und Kreativität in die eigenständige Weiterentwicklung.

Eine Veröffentlichung ist hier nur mit Zustimmung des Fotografen des Ausgangsbildes rechtlich zulässig.

Beispiel 2

Ebenso sähe es in unserem Beispiel 2 aus, wenn sich die Änderungen ebenfalls darin begnügten, Farbanpassungen vorzunehmen oder das Bild statt in Farbe nunmehr in Schwarzweiß nachzufotografieren und aus einer etwas anderen Perspektive heraus.

Auch hier läge eine bloße Bearbeitung vor, eine eigene kreative Entwicklung ist nicht erkennbar.

Gleiches gilt m. E., wenn aus der kaputten Bierdose etwa eine Fantadose oder eine Fantaflasche (oder eine Dose/Flasche jeder anderen beliebigen Marke) wird und die Limo nicht nach unten, sondern nach oben fließt.

Es bleibt dabei, dass die in dem Ausgangsbild verwendete Idee aufgegriffen und nur minimalst geändert wird.

Die Idee des Ursprungsbildes bleibt deutlich erkennbar.

Kleines „add-on“ für Interessierte:

Nur der Vollständigkeit halber sei hier für die Interessierten erwähnt, dass § 23 UrhG inhaltlich meint, dass das „Originalbild“ bearbeitet wird.

Das ist hier regelmäßig natürlich nicht der Fall und passt nicht direkt. Aber man kann aus dem „Geist der Vorschrift“ Honig saugen für den vorliegenden Fall.

Nach dem Motto, wenn ich schon das Originalbild nicht bearbeiten darf, darf ich auch nicht hingehen und das Bild unter geringfügiger Veränderung ohne Zustimmung veröffentlichen.

Konstellation 3: Das Ursprungsfoto ist so geändert, dass das (neue) Foto als inhaltliche Neuschöpfung anzusehen ist

Demgegenüber liegt eine freie und damit zustimmungsfreie Benutzung dann vor, wenn sich das neue Foto von der Vorlage so weit gelöst hat, dass es als eine völlig selbständige Neuschöpfung anzusehen ist.

Um es anders zu sagen: eine freie Benutzung ist dann anzunehmen, wenn angesichts der Eigenart des neuen Bildes die entnommenen „eigenpersönlichen“ Züge des geschützten und verwendeten Fotos verblassen.

Dadurch unterscheidet sich die freie Benutzung von der bloßen Bearbeitung.

Eine freie Benutzung ist insbesondere dann gegeben, wenn die gestaltenden Elemente des genutzten Bildes nur als Anregung (und eben nicht nur als Vorlage) verwendet werden, um darauf etwas Anderes, Neues aufzubauen.

Dem Fotografen kann leider keine Faustformel an die Hand gegeben werden, um ihm die gewünschte Sicherheit zu bieten.

Wie die Rechtsprechung stets betont, verbietet sich in solchen Fällen jede schematische Betrachtung und nimmt jeweils eine Einzelfallprüfung vor, was die Sache (leider) nicht vorhersehbarer macht.

Und da kämpft man mit der Tatsache, dass jeder eine andere Auffassung davon hat, was gerade noch oder schon nicht mehr geht.

Fazit

Aber mitzunehmen ist sicherlich Folgendes:

Es ist zulässig, sich aus anderen Bilder Anregungen zu holen und auf diesen aufbauend, neue Bilder zu schaffen.

Je weiter sich in dem neuen Bild der eigenschöpferische Prozess wiederfindet und von dem „anregenden Bild“ abweicht, desto mehr ist man auf der sicheren Seite (bitte beachtet aber, dass es hier keine vollständige Rechtsicherheit geben kann!). 

Deshalb legt bitte Wert darauf, möglichst viele eigene Elemente aufzunehmen und Bildaussagen und Inhalte (deutlich) zu verändern. 

Eine Idee wäre beispielsweise, aus mehreren Bildern Anregungen zu nehmen und diese zu einer neuen Gesamtaussage zusammenzusetzen.

Beispiele

In unserem Beispiel 1 wird das Ausgangsbild deutlich verändert.

Die Ringe sind etwa nicht mehr auf die Zweige eines Astes gesteckt, sondern auf die Finger einer im Künstlerbedarf erhältlichen Holzhand (Manuchino), die so geformt ist, dass sie dem Betrachter den sog. „Stinkefinger“ zeigt (Alternativ aus Aststücken zusammengestückelte und zusammengebaute Hand).

Das Manuchino bzw. die gefertigte Asthand wird von zwei realen Händen gehalten, welche die Finger wie ein Saatkorn von unten umschließen. Das Licht wird dramatisch verändert und gleicht nunmehr einem Spot, der auf das Geschehen fokussiert ist.

Hier werden deutlich eigene und neue kreative Elemente und Ideen verwendet, die die Ursprungsidee deutlich zurücktreten lassen und etwas Anderes, etwas Neues schaffen.

Hierbei handelt es sich die genannte freie Verwendung, die nicht mehr zustimmungspflichtig ist.

In unserem Beispiel 2 wird nun statt einer Dose/Flasche ein Fisch verwendet, bei dem nur noch der Kopf mit dem offenen Maul und dahinter die Gräten mit dem Fischschwanz zu sehen sind.

Der Fisch hängt auch nicht mehr frei schwebend im Raum, sondern ist auf einem Teller drapiert. Der Kopf schaut über den Tellerrand und „speit“ Remoulade (zugegeben … nicht geschmackvoll, aber hinterlässt einen bleibenden Eindruck! … wenn das der Schuy wüsste!!!).

Auch hier wird die Idee (Flüssigkeit fließt aus einem kaputten Gegenstand) des Ausgangsbildes aufgegriffen und als Inspiration zu etwas völlig Neuem (eine gewesenes Tier – oder Lebensmittel – speit seinen „Dipp“) verwendet.

Die Aussagen und Bildwirkungen sind deutlich anders. Auch hier dürfte eine zustimmungsfreie Veröffentlichung möglich sein.

Unabhängige Ideenentwicklung

Für den Fall, dass ein fremdes Bild unwissentlich und damit ohne Kenntnis von dessen Existenz übernommen wird, bestehen beide Urheberrechte an den identischen bzw. nahezu identischen Fotos parallel.

Man spricht hier von einer „Doppelschöpfung“. In dem Fall einer Doppelschöpfung obliegt es allerdings dem Urheber des späteren Fotos, darzulegen und zu beweisen, dass es sich tatsächlich um eine solche Doppelschöpfung handelt und das frühere Foto eben nicht kopiert worden ist.

Dies dürfte im Einzelfall schwierig sein.

Zu beachten ist in diesem Zusammenhang auch, dass ein „Benutzen“ eines anderen Bildes und keine Doppelschöpfung auch dann vorliegt, wenn das eigene Bild zwar nicht auf persönlicher Kenntnis des älteren Bildes geschaffen worden ist, aber auf Anregungen und Beschreibungen Dritter beruht, die das „Vorlagebild“ kannten.

Der Vollständigkeit halber möchte ich zum Abschluss die (nicht selbst erklärenden) Regelungen, die ich oben zitiert habe, für den interessierten Leser beifügen:

„§ 24 Freie Benutzung

Ein selbständiges Werk, das in freier Benutzung des Werkes eines anderen geschaffen worden ist, darf ohne Zustimmung des Urhebers des benutzten Werkes veröffentlicht und verwertet werden.“

„§ 23 Bearbeitungen und Umgestaltungen

Bearbeitungen oder andere Umgestaltungen des Werkes dürfen nur mit Einwilligung des Urhebers des bearbeiteten oder umgestalteten Werkes veröffentlicht oder verwertet werden. Handelt es sich um eine Verfilmung des Werkes, um die Ausführung von Plänen und Entwürfen eines Werkes der bildenden Künste, um den Nachbau eines Werkes der Baukunst oder um die Bearbeitung oder Umgestaltung eines Datenbankwerkes, so bedarf bereits das Herstellen der Bearbeitung oder Umgestaltung der Einwilligung des Urhebers.“

Ich hoffe, ich konnte ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.

Die hier veröffentlichten Texte und Fotos unterliegen dem Urheberrecht des jeweiligen Autors

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Rechtliches: Motiv- und Ideenschutz

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Im Nachgang zu meinem Blogbeitrag „Nachfotografieren von Bilder“ möchte ich nachfolgend noch kurz darauf eingehen, ob es einen Schutz für Fotomotive und bloße Bildideen gibt.

Gibt es einen „Motivschutz“?

Die Frage, ob es auch den Schutz einzelner Motive eines Bildes gibt, wird unterschiedlich beantwortet.

Konkret: Ist z. B. das beliebte Kalendermotiv „nackte, sich räkelnde Dame am Strand, die mit Sand bekleckert ist“ schutzwürdig?

Jedenfalls soll in solchen Fällen ein Schutz bestehen, wenn alle wesentlichen Elemente übernommen werden. Hierzu zählen etwa Bildausschnitt, Pose, Blick/Blickrichtung, Assessoires etc. Die Rechtsprechung – soweit ersichtlich – schützt auch das Motiv, wenn der Fotograf es speziell und besonders arrangiert hat … also nicht bei „Standardmotiven, die „austauschbar“ sind.

Man muss also auch bei der Übernahme von Motiven vorsichtig sein und diese allenfalls als Anregung für die eigene Kreativität und Weiterentwicklung nehmen.

Allerdings dürfte das gewählte Beispiel der Dame am Strand kein besonders arrangiertes Fotomotiv sein, wenn nicht besondere Aspekte hinzukommen.

Sicher nicht geschützt sind Motive an und von öffentlichen Orten, wie z. B. dem Kölner Dom. Diese Motive dürfen selbstverständlich von jedermann wiederholt fotografiert und veröffentlicht werden, auch wenn schon (abertausende) anderer Fotografen und Japaner hier früher zugeschlagen haben.

Nur Bilderschutz, kein Ideen- und Konzeptschutz!!!

Nicht unwichtig in diesem Zusammenhang erscheint mir der Hinweis, dass das Urheberrecht nur das schöpferische und verkörperte Werk selbst schützt, nicht aber die Ideen und Konzepte, die diesem Werk zugrunde liegen!

Hier ist unbedingt Vorsicht geboten und man sollte mit dem „Ausplaudern“ seiner Ideen sehr, sehr restriktiv umgehen!

Also genau überlegen, ob diese mitgeteilt werden und wenn ja in welchem Umfang und – letztlich – wem!

Die Konkurrenz, z. B. bei Fotowettbewerben, oder auch wenn es um (finanziell lukrative) Aufträge geht, ist groß. Teilt der Fotograf seine Konzepte und Ideen etwa einem Konkurrenten mit und setzt dieser sie dann in ein Werk um, ist (allein) der Konkurrent Urheber des Werkes mit den entsprechenden Rechten.

Setze ich dann als „Mitteilender“ meine Idee später um, kann der „schnellere“ Konkurrent mich wegen Nachstellens daran hindern, das Bild mit seiner vermeintlichen Idee zu veröffentlichen, sofern ich nicht nachweisen kann, dass mein späteres Bild nicht das Bild des Konkurrenten als Vorlage hatte (siehe dazu bereits meinen Blog „Nachfotografieren von Bildern).

Vorsicht ist hier besonders im Zusammenhang mit potentiellen Aufträgen geboten.

Nicht selten kommt es vor, dass Firmen – etwa wenn es um Imagebroschüren, Kataloge, Kalender etc. geht –, mit dem potentiellen Fotografen bereits im Vorfeld die Einzelheiten des Auftrags besprechen, insbesondere über Konzepte und Gestaltung.

Und oftmals wird erst im Anschluss daran über Preise gesprochen. Angesichts immer knapperer Budgets für Produktionen, werden dann noch Preise von anderen Fotografen abgefragt, um günstigere Angebote zu erhalten.

Somit kann es durchaus passieren, dass der Fotograf einfach zu viel von seinen Ideen preisgegeben hat, so dass sein Konzept dann nur noch umgesetzt werden muss.

Wenn dies durch einen günstigeren anderen Fotografen geschieht, geht man als Ideengeber leer aus.

Ein urheberrechtlicher Schutz besteht nicht!

Hier ist zu raten, entweder von seinen Konzepten nur so viel preiszugeben, dass sie nicht ohne die eigene Mitwirkung umgesetzt werden können oder sich bereits im Vorfeld vertraglich abzusichern, dass ein Honorar schon für das Konzept fällig wird. Leider stellt man aber immer wieder fest, dass viele Fotografen in Sachen vertraglicher Absicherung eher stiefmütterlich unterwegs sind … wobei man noch der Stiefmutter Unrecht tut!

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